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Die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria verkauft ihre Töchter scheibchenweise und nimmt ihr zuvor Ballast ab.

Foto: Reuters/prammer herwig

Wien - Die verstaatlichte Hypo Alpe Adria, die unter anderem ihre österreichische Banktochter (HBA) verkaufen will, baut selbige nun nach einer Art Umhorch-Phase auf dem Bankenmarkt (Sounding) um. Bisher haben die mit dem Verkauf betrauten Investmentbanker von JPMorgan in erster Linie auf Gespräche mit der Bank Austria gesetzt - die ist aber gar nicht sehr an der Klagenfurter Bank interessiert. Also peppt die Hypo nun ihre Österreich-Tochter auf - indem sie diese abspeckt. Die Hypo International nimmt ihr Teile des Geschäfts ab, um sie so "zu einer attraktiven Einheit mit Gewinnperspektive zu machen", wie es ein Involvierter ausdrückt.

Alle jene Geschäfte, die nicht zum Kerngeschäft zählen, wandern zu diesem Behufe in die Hypo Alpe Adria Bank International, wie Ende April ad hoc gemeldet wurde. Abgespalten wird dabei etwa das Geschäft mit der öffentlichen Hand; der österreichische Teil davon, also auch jener mit Kärnten, bleibt allerdings bei der HBA. Mäßig attraktive Geschäftsverbindungen der HBA etwa mit Ostdeutschland (Immobilienfinanzierungen) übersiedeln in die Hypo International; Zustimmung der Hauptversammlung zur Spaltung vorausgesetzt. Ähnliches geschieht bei der Italien-Tochter, da werden Leasing-Geschäfte abgespalten.

Dass sich die Investmentbanker mit der Konzentration auf die Bank Austria verspekuliert haben, sieht man in der Hypo anders: Die "Neuaufbereitung des Verkaufsprozesses nach dem Sounding" sei vielmehr der Veränderung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage geschuldet. Beim Verkaufszeitplan ist man auf die Bremse gestiegen. "Bis 2013, 2014 wollen wir rund 40 Prozent der Bank verkauft haben", der Rest soll erst danach folgen, ist aus dem Eigentümerkreis der Bank zu hören.

Ex-Staatsanwalt Krakow als CSI-Koordinator gehandelt

Was die Neuorganisation der Hypo-Vergangenheitsbewältigung betrifft (Finanzministerium und Finanzprokuratur wollten einen Aufpasser mit Direkt-Berichtslinie zu Eigentümer Staat), werden nun wegen Widerstands des Aufsichtsrats kleinere Brötchen gebacken. Eingesetzt wird ein simpler "Koordinator", der die CSI Hypo führen soll. Auch die SPÖ soll nun auf Ex-Staatsanwalt und Ex-Kabinettchef Georg Krakow umgeschwenkt sein. (Renate Graber, DER STANDARD, 4.5.2012)