Zum sechsten Mal in Folge findet die Konferenz rund um soziale Medien statt

Foto: re:publica

Zum sechsten Mal findet die re:publica in Berlin statt. Was 2007 noch als familiäres Treffen deutscher Blogger begann, ist mittlerweile zu einer angesehenen Fachkonferenz für soziale Medien, Blogs und digitale Gesellschaft geworden. Im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen rund um diese Themen, sieht sich die re:publica mehr als marketingfreie, festivalartige Plattform für den Erfahrungsaustausch junger und motivierter Onliner. Von 2. bis 4. Mai können sich Teilnehmer auf über 200 geplante Stunden Programm freuen.

Anonymous und das Urheberrecht

Themen, die das letzte Jahr die Netzgemeinde beschäftigt haben, werden unter die Lupe genommen und von Fachkundigen analysiert. So sind in diesem Jahr besonders Themen, die sich mit dem Urheberrecht oder Anonymous auseinandersetzen, stark besetzt. Bekannte Gesichter und Vertreter der Online-Gesellschaft sind vor Ort und halten Vorträge. So wurde das Panel rund um das Thema Anonymous unter anderem von Jacob Appelbaum mitgetragen, der als Sicherheits- und TOR-Spezialist bekannt ist und sich als Internetaktivist profiliert hat. 

Auch Organisationen, die immer wieder stark kritisiert werden, scheuen den Auftritt bei der re:publica nicht im Geringsten. So ist auch die GEMA, die immer wieder zur "Contentmafia" gezählt wird, dabei. Diskutiert wird am Freitag mit der GEMA, allerdings völlig anonym, im Panel "Copyriots! Der Kampf der Kulturen".

Urgestein Sascha Lobo erklärt das Internet

Auch Sascha Lobo, der von der deutschen Internetgemeinde ob seines Wissens und seiner Erfahrung geschätzt wird, ist auf der re:publica vertreten. Der Internetpionier ist mittlerweile aber nicht nur im Internet, sondern auch mit Büchern und im Fernsehen sehr erfolgreich. Die Zeit beschreibt in einem unlängst veröffentlichten Artikel Lobo als denjenigen, der den Deutschen erklärt wie das Internet funktioniert. Aufgrund seiner starken Präsenz hat der 36-jährige mit rotem Irokesen nicht nur Freunde, sondern auch viele Neider. Es hält ihn dennoch nicht davon ab auf der re:publica gemeinsam mit Juristen und Beratern eine Diskussionssession über Privatsphäre im Internet zu halten.

Vielfältige Themen machen re:publica attraktiv

Nicht nur die Aktivisten werden auf der re:publica bedient, auch "Randgruppenthemen" werden abgehandelt: verbalisierte Lernprozesse beim Computerspielen, Digitale Integration und Identitätskonstruktion im Social Web. Die erfolgreiche Veranstaltung wird im nächsten Jahr in eine neue Runde gehen. Die Tickets kosten für drei Tage 210 Euro und sind online zu erwerben. (iw, derStandard.at, 3.5.2012)