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Drei Tage nach dem Attentat in Norwegen: Friedensforscher Galtung wendet sich an die Opfer.

Foto: APA/EPA/Morell

Oslo - Johan Galtung, bekannt als Gründungsvater der Friedensforschung, soll bei einer Vorlesung an der Universität Oslo, in einem in Norwegen veröffentlichten Zeitungsartikel und in einem Interview mit der israelischen Tageszeitung "Haaretz" antisemitische und antiisraelische Bemerkungen fallengelassen haben. Der heute 82-Jährige, der 1959 das erste Institut für Friedensforschung an der Uni Oslo gegründet hat, behauptete demnach, dass zwischen dem israelischen Geheimdienst Mossad und dem Terroristen Anders Behring Breivik, der vergangenen Sommer dutzende Jugendliche ermordet hat, eine Verbindung bestehen könnte.

Der vielfach ausgezeichnete Soziologe, der auch immer wieder am Peace Center Burg Schlaining im Burgenland lehrt, soll den Konnex gezogen haben, weil das Attentat am gleichen Datum (22. Juli) durchgeführt wurde wie das Bombenattentat auf das King David Hotel in Jerusalem 1946. Der Wissenschafter soll in E-Mails an "Haaretz" geschrieben haben, dass er diesen Konnex zwar für "sehr unwahrscheinlich" halte, es aber illegitim sei, das als haltlose Hypothese hinzustellen; in der Wissenschaft sei jede Hypothese legitim.

Außerdem soll Galtung dazu aufgefordert haben, das antisemitische Schriftstück "Protokolle der Weisen von Zion" zu lesen, und er soll behauptet haben, die US-Medien würden von Juden kontrolliert. (red, DER STANDARD, 3.5.2012)