Rom - In Italien nimmt die Arbeitslosigkeit unter dem Druck der Krise stark zu. Im März kletterte die Arbeitslosenquote auf 9,8 Prozent, das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als im Februar 2012 und 1,7 Prozentpunkte mehr als im Vergleichsmonat 2011, teilte Italiens Statistikamt Istat am Mittwoch mit. In einem Jahr sei die Zahl der Arbeitslosen um eine halbe Million gestiegen. 2,506 Millionen Italiener sind auf Jobsuche, berichtete Istat. Die Arbeitslosigkeit erreichte damit den höchsten Stand seit Jänner 2004 und belastete sowohl Männer als Frauen.

Besorgniserregend ist auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen, geht aus der Istat-Studie hervor. Im März 2012 stieg die Zahl der joblosen Italiener im Alter zwischen 15 und 24 Jahren auf 35,9 Prozent, das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Februar. Sieben Monate in Folge lag die Jugendarbeitslosigkeit über der Schwelle von 30 Prozent.

Besorgt

Der stärkste italienische Gewerkschaftsverband CGIL erklärte sich wegen des neuerlichen Anstiegs der Arbeitslosigkeit besorgt. Die linke Gewerkschaft rief die Regierung Monti auf, angesichts der schwierigen Beschäftigungslage auf ihre Pläne zur Auflockerung des Kündigungsschutzes zu verzichten. Diese Pläne sind in der Arbeitsmarktreform enthalten, die jetzt vom Parlament überprüft werden. Gegen die Arbeitsmarktreform plant der CGIL-Verband in den nächsten Wochen einen achtstündigen Generalstreik.

Tausende Menschen beteiligten sich am 1. Mai in Rom an einer Großdemonstration und verlangten von der Regierung Monti Maßnahmen zur Ankurbelung der Beschäftigung. Erst kürzlich hatte die Regierung die Wachstumsprognosen noch weiter nach unten revidieren müssen. Die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) erwarten, dass sich die Rezession in Italien auch 2013 fortsetzen wird. Die Krise hat sich seit der Amtszeit von Regierungschef Monti weiter verschärft. (APA, 2.5.2012)