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Clinton wurde trotz der angespannten Stimmung zwischen USA und China freundlich begrüßt.

Foto: Reuters/Stapleton

Peking - US-Außenministerin Hillary Clinton ist am Mittwoch zu Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking eingetroffen. Die Visite könnte von diplomatischen Spannungen angesichts der Flucht des chinesischen Menschenrechtsaktivisten Chen Guangcheng aus dem Hausarrest überschattet werden. Chen hält sich nach Angaben von Unterstützern in der US-Botschaft in Peking auf. Clinton kritisierte den Umgang der chinesischen Behörden mit dem blinden Aktivisten in der Vergangenheit immer wieder.

Keine offizielle Äußerung

Weder die USA noch China äußerten sich bisher offiziell zu Chens Flucht. Am Mittwoch brach jedoch die auch in englischer Sprache erscheinende chinesische Staatszeitung "Global Times" (Huanqiu Shibao) das Schweigen. "Die Beziehungen zwischen China und den USA dürfen durch den Chen-Guangcheng-Fall nicht belastet werden", schrieb das Blatt in einem Leitartikel in der chinesischen und der englischen Ausgabe. Eine Verbesserung der Menschenrechtslage in China könne zudem nur aus dem Land selbst kommen. Der Westen könne China nicht dazu drängen, hieß es in dem Artikel.

Chen war nach vier Jahren Haft im September 2010 aus dem Gefängnis entlassen worden und stand seither unter Hausarrest. Er ist einer von zahlreichen autodidaktischen sogenannten Rechtsanwälten, die sich in China in Menschenrechtsfragen engagieren und Betroffene beraten. Am 22. April gelang ihm die Flucht aus seinem strengen Hausarrest in der östlichen Küstenprovinz Shandong. (APA, 2.5.2012)