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Das gekenterte Boot wurde an Land gezogen. Für einen der Insassen kam die Hilfe zu spät.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien - Die Rundfahrt mit einem Elektroboot auf der Neuen Donau in Wien ist am 1. Mai tödlich ausgegangen. Das mit fünf Polen besetzte Boote kenterte, alle fünf fielen ins Wasser. Während sich drei der Männer, die als Bauarbeiter in der Stadt tätig waren, selbst ans Ufer retten konnten, wurde einer von einem Passanten aus dem Wasser gezogen. Für den fünften kam jede Hilfe zu spät, er ertrank.

Der Unfall ereignete sich gegen 14.20 Uhr beim Kaisermühlendamm, rund 300 Meter vom Vienna City Beach Club entfernt. Laut Polizeisprecher Roman Hahslinger hatten die Männer im Alter von 20 bis 38 Jahren das zuvor ausgeborgte Elektroboot zum Schaukeln und so zum Kentern gebracht. Das hätten mehrere Zeugen ausgesagt. Beim Polizeinotruf ging zunächst die Meldung ein, dass zwei Boote zusammengestoßen seien, was sich später nicht bestätigte.

Reanimation erfolglos

Drei Männer konnten sich selbst ans Ufer retten. Ein Vierter wurde von einem Badegast, der die Hilferufe in polnischer Sprache verstand, herausgezogen. Laut dem Helfer, einem Krankenpfleger, gestaltete sich die Rettung schwierig, da der Pole panisch reagierte. Von dem fünften Mann fehlte jedoch jede Spur. Erst eine Stunde später wurde der 38-Jährige von Tauchern der Feuerwehr aus dem Wasser gezogen und am Treppelweg reanimiert. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Laut Notarzt hatte der Mann bereits zu viel Wasser in der Lunge. Die vier anderen kamen mit Unterkühlungen davon, wie der ÖAMTC berichtete, der mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 9 im Einsatz stand. Das Boot wird jetzt sichergestellt und untersucht. Gegen die vier Männer wird laut Hahslinger wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. (APA, 1.5.2012)