Es ist ein seltsamer Wagen. Hohe Beine, aber nicht unbedingt ein Geländewagen. Ein sogenanntes "crossovere vehicle". Also ein bisschen von allem was. Subaru bringt für den XV die Begrifflichkeit "urban adventure" ins Spiel. Im Prinzip Großstadtdschungel. Aber auch Ausflug aufs Land ist möglich, wenn nicht gar Pflicht. Und dort: ab in die Lacke! Die Bodenfreiheit beträgt immerhin 22 Zentimeter, das sei in dieser Klasse ein Bestwert, dazu gibt es den bei Subaru üblichen permanenten Allradantrieb, da sollten Abzweigungen ins Gelände möglich sein, ohne gleich den schönen Wagen zu ruinieren.

Foto: Christian Fischer

Wir haben uns hier schon öfter als Subaru-Fans deklariert, also nicht die ganze Zeitung und auch nicht das gesamte Automobil-Ressort, aber doch Teile davon. Mit dem XV werden wir allerdings nicht so ganz glücklich, aus ganz praktischen Gründen. Die Schaltung passt nicht.

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Irgendwie ist man immer im falschen Gang, entweder reißt der Turbo unangenehm an, oder der Wagen steht vor dem Absterben und ruckelt, das macht wenig Spaß. Die sechs Gänge nerven, das Schalten ist mühsam. Automatik wäre in diesem Fall vermutlich besser gewesen, ist bei der Dieselmotorisierung aber nicht vorgesehen. Das ist wirklich schade.

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Zweiter Kritikpunkt: Der Wagen, wenigstens unser Testwagen, knirschte und knarzte - eher im hinteren Teil. Als ob er nicht ganz verwindungssteif wäre. Entweder war vor uns jemand ganz übel und heftig im Gelände und hat den XV über die Maßen hergenommen, oder die Qualität auch der Verarbeitung des Wagens entspricht nicht ganz dem hohen Niveau, das man üblicherweise von Subaru kennt.

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Jetzt aber genug genörgelt. Der Motor an sich, der Boxer-Diesel ist jedenfalls eine feine Sache. Wir fuhren die Variante mit 147 PS, das ist in dem Fall die stärkere. Sehr laufruhig, sparsam und jedenfalls exklusiv: Die Boxeranordnung gibt es in dieser Form nirgendwo anders, da hat Subaru die Hand drauf.

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Zum Aussehen: Subaru hat sich schon vor einiger Zeit von den Förstern, den Hobbyjägern und Anglern abgewandt, hat sich einen Designer zugelegt und einem jüngeren, städtischen und schickeren Publikum zugewandt. Da ist der XV ein weiterer Schritt in die Richtung. In unserem Fall sticht das Orange ins Auge, das ist sehr jugendlich, keine Frage, aber es gibt ihn auch in gedeckten Farben nahe der Unsichtbarkeit.

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Das Fazit fällt ein wenig gemischt aus. Wer in der Größe einen verlässlichen und sicheren Wagen sucht, ist mit dem XV gut bedient, und an das Getriebe kann man sich vielleicht gewöhnen. (Michael Völker, DER STANDARD, 27.4.2012)

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