Stuttgart - Ralph Hasenhüttl hat den VfR Aalen zum größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte geführt. Die Baden-Württemberger sicherten sich unter dem österreichischen Trainer mit einem 2:2 (0:0) bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart vorzeitig Platz zwei in Deutschlands 3. Liga und damit den Aufstieg in die zweite Bundesliga - zum ersten Mal in der 91-jährigen Vereinsgeschichte. Aalen liegt nach der 37. und vorletzten Runde mit nunmehr sechs Punkten Vorsprung (64) uneinholbar vor Jahn Regensburg (60).

Schon vor diesem Spieltag war Tabellenführer SV Sandhausen als erster Aufsteiger festgestanden. Ebenfalls vorzeitig klar ist der Abstieg von Carl Zeiss Jena sowie von Rot-Weiß Oberhausen mit Trainer Mario Basler.

"Die letzten Spielminuten waren für mich und die Mannschaft am Rande des Erträglichen. Ich glaube, wir können noch gar nicht realisieren, was wir da geleistet haben: Wir sind jetzt unter den besten 36 Mannschaften Deutschlands", meinte Hasenhüttl nach dem Match. Bereits am Samstag stieg die große Aufstiegsparty, Mehrere Tausend VfR-Fans bereiteten dem Team auf dem Aalener Marktplatz einen begeisternden Empfang.

Hasenhüttl, als Spieler dreimal österreichischer Meister mit Austria Wien und Austria Salzburg, begann seine Betreuerkarriere im Nachwuchs von Unterhaching, wo er 2007 nach dem Rücktritt von Werner Lorant zum Cheftrainer der Bayern aufstieg. Im Jänner 2011 übernahm der 44-Jährige die abstiegsgefährdeten Aalener und schaffte mit der Mannschaft den Klassenerhalt. Erst dadurch verlängerte sich der Vertrag Hasenhüttls um jenes weitere Jahr, in dem er Aalen zur Überraschung Vieler in eine Spitzenkraft der dritten Leistungsstufe verwandelte. Eine Serie von acht Siegen hintereinander war letztlich hauptverantwortlich für den Platz im Fahrstuhl nach oben.

Hasenhüttl - groß, kräftig, Stürmer - hatte ab 1996 im Ausland sein Geld verdient. Nach zwei Jahren in Belgien (KV Mechelen und bei Lierse SK) wechselte der achtfache Teamspieler zum 1. FC Köln, konnte sich dort jedoch nicht so recht durchsetzen. In zwei Saisonen gelangen ihm nur drei Tore. (red, 29.4. 2012)