Licht ins Dunkel

Nachts über Russland: Auf der Aufnahme, die eines der Crewmitglieder der Expedition 30 auf der Internationalen Raumstation ISS am 28. März geschossen hat, wird die Finsternis gleich dreifach erhellt: In der Mitte erstrahlt Moskau wie ein funkelndes Spinnennetz in der Dunkelheit, links - vom Sonnensegel zum Teil verdeckt - schimmert grünlich ein Nordlicht und rechts zeigen sich hinter dem Horizont bereits die ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages.

Foto: NASA

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"Godzillus" gibt Rätsel auf I

Die Geologen und Paläontologen an der Universität von Cincinnati (UC), Ohio, sind mit ihrem Latein am Ende: Vor einem Jahr hat der Amateur-Paläontologe Ron Fine (rechts) dieses große Fossil an einem Hügel im Großraum Cincinnati im südlich angrenzenden Kentucky entdeckt. Seither versuchen Experten bisher erfolglos herauszufinden, um was es sich dabei handelt. Die wenigen bekannten Fakten: Die Versteinerung wiegt insgesamt rund 70 Kilogramm, ist etwa zwei Mal drei Meter lang und dürfte 450 Millionen Jahre alt sein. Nach Angaben des Geologen Carl Brett (Mitte) von der Universität von Cincinnati ist es das größte Fossil aus dieser Zeit, das je in der Region um Cincinnati entdeckt worden ist.

Foto: The Cincinnati Enquirer, Gary Landers/AP/dapd

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"Godzillus" gibt Rätsel auf II

Ob es sich um die Überreste eines Tieres oder einer bisher unbekannten pflanzlichen Lebensform handelt, bleibt rätselhaft. Auch eine mineralische Ablagerung kommt in Frage, doch die "organischen" Strukturen des Fundes würden eher für eine Kreatur sprechen, glauben die Forscher. Nun suchen die Wissenschafter nach weiteren Experten, die Licht in die Angelegenheit bringen könnten. David Meyer (voriges Foto, links), ein weiterer UC-Forscher, ist Fachmann für diese Ära. Im Ordovizium habe sich das Leben zunächst noch ausschließlich im Meer abgespielt, meint er: Die ersten Korallen tauchten auf, ebenso Kopffüßer, Stachelhäuter und Seelilien. Trilobiten und andere Gliederfüßer erfuhren einen Entwicklungsschub. "Ein bisschen erinnert mich die Oberfläche des Fossils an Gänsehaut. Andere Bereiche wirken dagegen schuppig, doch von einem Fisch können diese nicht stammen," sagt Meyer. Möglicherweise, so der Paläontologe, ist es eine bisher unbekannte Form von Meeresschwamm.

Foto: The Cincinnati Enquirer, Gary Landers/AP/dapd

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Flugbär

Was sich hier ausnimmt wie ein Helium-gefüllter Bär auf dem Weg nach oben, ist in Wirklichkeit eine Rettungsaktion in Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Der rund 90 Kilogramm schwere Schwarzbär hat sich in einem Baum auf dem Gelände der Universität von Boulder verstiegen und musste mit einem Betäubungspfeil von dort oben herunter geholt werden. Ein großes luftgefülltes Kissen federte den Aufprall ab, anschließend wurde das ein- bis dreijährige Tier wieder in die Wildnis gebracht.

Foto: CU Independent, Andy Duann/AP/dapd

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Mars-Schnecken

Lavaflüsse in Form von riesigen Spiralen: Vergleichbare aber kleinere Strukturen waren bisher nur von der Erde bekannt, diese hier befinden sich allerdings in einer auch sonst recht ungewöhnlichen Gegend im Athabasca Valles in der Nähe des Äquators auf dem Mars. Die bis zu 30 Meter großen "Schnecken" sind nach Ansicht von Wissenschaftern Hinweise auf vulkanische Aktivität in den vergangenen 20 Millionen Jahren - was geologisch gesehen erst vor kurzem war.

Foto: NASA/AP/dapd

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Verfassung zu verkaufen

Ein Stück amerikanischer Geschichte geht im Juni bei Christie's über den Ladentisch: Bei dem Auktionshaus in New York soll am Abend des 22. Juni (Ortszeit) das persönliche Exemplar der US-Verfassung von George Washington verkauft werden. Das knapp 100 Seiten dicke Handexemplar von 1789 enthält alle Dokumente des First Congress, darunter auch den Entwurf der Bill of Rights, die zur Mutter aller Grundrechtskataloge moderner Verfassungen wurde. Christie's schätzt den Wert des in Leder gebundenen Exemplars auf bis zu drei Millionen Dollar (2,3 Millionen Euro).

Foto: Christie's/AP/dapd

Großes Bombardement war länger und heftiger

Zwei aktuelle Studien (DOI 10.1038/nature10967 und 10.1038/nature10982) kommen zu dem Schluss, dass das massive Asteroiden-Bombardement während der frühen Jugend der Erde heftiger war und länger gedauert hat als ursprünglich angenommen. Den Beginn dieser Impakt-Phase setzten die Forscher vor etwa 4,1 Milliarden Jahren an, vor etwa 3,8 Milliarden Jahren war das Schlimmste vorbei. Doch in den folgenden zwei Milliarden Jahren kam es zu mindesten 70 weiteren schweren Treffern durch zwischen 10 und 40 Kilometer große Brocken; zum Vergleich: Jener Asteroid, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier ausgelöscht haben soll, hatte vermutlichen eine Größe von 15 Kilometern.

Ursprung der Asteroiden dürfte eine Stelle im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sein, die heute weitgehend verwaist ist. Auslöser des "großen Bombardements" waren die Gasriesen Jupiter und Saturn, die kurze Zeit nach ihrer Entstehung ihre Bahnen verlagerten und viele kleine Objekte unter anderem in Richtung Erde schickten.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA

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Feuerball über Reno

Ein großer Feuerball hat am vergangenen Sonntag in Teilen der US-Bundesstaaten Nevada und Kalifornien für Aufregung gesorgt. Nach Angaben von Experten der NASA dürfte es sich um einen veritablen Brocken aus dem All gehandelt haben, der im Luftraum über der Sierra südwestlich von Reno explodiert ist. Beobachter berichteten von schwankenden Häusern von Reno bis Winnemucca in Nevada und von Sacramento bis Bakersfield in Kalifornien. Bill Cooke vom NASA Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama, schätzt, dass das Objekt ursprünglich die Größe eines Mini-Vans mit einen Gewicht von etwa 70 Tonnen hatte und bei seiner Desintegration die Energie einer Fünf-Kilotonnen-Explosion freisetzte.

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Foto: Lisa Warren, NASA/JPL/AP/dapd

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"Friederisiko"

Dem 300. Geburtstag von Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) ist die zentrale Schau "Friederisiko" im Neuen Palais in Potsdam-Sanssouci gewidmet. Im größten und prunkvollsten Schloss Friedrichs des Großen wurden 72 der insgesamt rund 920 Räume des Palais hergerichtet und ausgestattet wie zu Lebzeiten des Monarchen. Seit letzter Woche kann die Schau besichtigt werden. Mehrere Hunderttausend Besucher werden bis Ende Oktober erwartet.

Foto: REUTERS/Thomas Peter

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Galaxis voller erdähnlicher Welten

Wieder einmal haben Astronomen die Anzahl der Planeten in unserer Milchstraße geschätzt. Wie schon in der Vergangenheit sind auch diesmal beeindruckende Zahlen herausgekommen, die darauf schließen lassen, dass die Entdeckung einer "zweiten Erde" nur mehr eine Frage der Zeit sein könnte. Nach einem sechsjährigen Projekt, bei dem Millionen von Sternen nach dem sogenannten Mikrolinseneffekt abgesucht wurden, lautet eines der Ergebnisse: Die Durchschnittsanzahl von Planeten rund um einen Stern ist höher als eins. Daraus ergibt sich für die Forscher, dass es im Umkreis von 50 Lichtjahren mindestens 1.500 Planeten geben muss. Ein weiteres Ergebnis der Messungen ist, das es vermutlich weit mehr kleine Felsplaneten gibt als große Gasriesen. Insgesamt dürften demnach mehr als neun Milliarden erdähnliche Planeten in unserer Galaxis existieren.

Foto: APA/EPA/M. KORNMESSER (ESO) / NASA, ESA

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Seltener Nazi-Flieger geborgen

Die Überreste eines zur Nazizeit gebauten deutschen Kampfjägers He 219 des Flugzeugbauers Heinkel werden vor dem Militärmuseum der dänischen Stadt Aalborg inspiziert. Das seltene Exemplar ist vor der dänischen Nordküste aus dem Meer geborgen worden. Das verrostete Wrack der zweimotorigen für Nachteinsätze entwickelten Maschine habe in der Tannisbucht vor der Spitze Jütlands in nur drei Metern Tiefe unter Sand vergraben gelegen und sei bei einem Sturm freigelegt worden, teilte das Militärmuseum mit.

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Foto: REUTERS/Henning Bagger/Scanpix Denmark

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Die letzte ihrer Art

Am Freitag um 13.45 Uhr MESZ sind nach 165 Tagen im All drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS wohlbehalten in der kasachischen Steppe gelandet. Das letzte Sojus-Raumschiff mit Analogsteuerung schlug mit dem US-Astronauten Daniel Burbank sowie den russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin etwa 90 Kilometer nordöstlich der Stadt Arkalyk auf.

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Foto: Kirill Kudryavtsev, Pool/AP/dapd

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Asteroiden im Visier von US-Unternehmen

So oder so ähnlich stellt sich das US-Unternehmen Planetary Resources den Abbau von Rohstoffen auf erdnahen Asteroiden vor. Roboter sollen völlig autonom auf den Brocken landen und vor allem das seltene Metall Platin gewinnen. Unterstützt von unter anderem den Google-Größen Larry Page und Eric Schmidt oder Hollywood-Legende James Cameron will Planetary Resources schon binnen zehn Jahren soweit sein, seine ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzen.

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Foto: Planetary Resources/AP/dapd

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Auf Bärenbrüder darf geschossen werden

Die im tirolerisch-schweizerischen Grenzgebiet umher streifenden Bärenbrüder "M12" und "M13" (im Bild) sind ins Visier der Tiroler Bärenbeauftragten geraten. Seit vergangener Woche darf auf die beiden geschossen werden - allerdings nicht scharf, sondern als "Vergrämungsmaßnahme mit Gummigeschoßen und Knallkörpern", wie das Land Tirol verkündete. Dies dürfe ausschließlich von ausgebildeten Fachleuten des Bärenmanagements durchgeführt werden. Bei früheren Aufeinandertreffen habe sich "M13" zum Teil wenig scheu gezeigt, weshalb er von Fachleuten als "auffällig" eingestuft wurde. "M12", "M13" und "M14" entstammen demselben Wurf. "M14" war in der Nacht auf Sonntag auf der Brenner Staatsstraße in Südtirol von einem Auto angefahren und getötet worden. "M12" gilt bisher als unauffällig und war zu Ostern von einem Pistenraupenfahrer bei Nauders (Bezirk Landeck) beobachtet worden. In der Nähe hatte der Bär dann einen Skidoo demoliert, ehe er wieder in Richtung Schweiz verschwand.

Foto: APA/EPA/MARIO RIATSCH

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Space Shuttle über New York

Zehn Tage zuvor ist die US-Raumfähre "Discovery" huckepack unterwegs gewesen, am Freitag wurde auch die "Enterprise" auf dem Rücken einer Boeing 747 zu ihrem neuen Bestimmungsort gebracht. Der Space-Shuttle-Prototyp, der es nie ins Weltall geschafft hat, flog vom Flughafen Dulles in der Nähe der Hauptstadt Washington zum Flughafen John F. Kennedy in New York. Die "Enterprise", die 1976 als erstes Space Shuttle fertiggestellt und für Testflüge innerhalb der Erdatmosphäre genutzt wurde, soll ab Juni in einem New Yorker Museum für Luft-, See- und Raumfahrt zu sehen sein, das sich auf einem ausrangierten Flugzeugträger im Hudson River befindet.

Foto: APA/ EPA/ROBERT MARKOWITZ

Häufig übersehen

Der Sternhaufen NGC 6604 zählt nicht unbedingt zu den bekanntesten Objekten am Sternenhimmel, wird er doch häufig zugunsten seines berühmteren Nachbarn, dem Adlernebel, übersehen. Diese neue Aufnahme von NGC 6604 zeigt den Sternhaufen (links im Bild) eingebettet in seine Umgebung aus Gas und Staub. Sie wurde mit dem Wide Field Imager am MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium in Chile geschossen und bildet eigentlich den dichtesten Teil einer viel weiter verteilten Sternassoziation ab, der im Ganzen etwa einhundert helle, weißlich-blaue Sterne enthält. Die Aufnahme zeigt außerdem den zum Sternhaufen gehörenden Nebel – eine leuchtende Wolke aus Wasserstoffgas, die als Sh2-54 bezeichnet wird – sowie dunklen Staub. NGC 6604 befindet sich in einer Entfernung von etwa 5.500 Lichtjahren im Sternbild Serpens (die Schlange) und liegt am Himmel knapp 2° – etwa vier Vollmondurchmesser – nördlich vom Adlernebel (eso0926). Eine zoombare Version dieser Aufnahme gibt es hier.

Foto: ESO

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Rätselhafter Delfintod

In Peru sind in den vergangenen Wochen rund 900 verendete Delfine an Land gespült worden. Derzeit wird ermittelt, ob das hochansteckende Morbillivirus dafür verantwortlich ist. Dieser Virustyp verursacht auch Krankheiten wie Masern und Hundestaupe. Die meisten verendeten Delfine waren Große Tümmler. Die Tierschutzorganisation ORCA äußerte den Verdacht, dass Ölbohrungen im Meer an dem Delfin-Sterben Schuld sein könnten. Die Organisation gab die Zahl der verendeten Delfine sogar mit mehr als 3000 an, was allerdings vom Chef des peruanischen Meeresinstituts, German Vasquez, dementiert wird.

Foto: REUTERS/Heinze Plenge

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Zwei in einer

Der Sombreronebel zählt zu den bekanntesten Galaxien am nächtlichen Sternenhimmel. Die Spiralgalaxie im Sternbild Jungfrau liegt rund 30 Millionen Lichtjahren entfernt und wurde 1781 erstmals beschrieben. Seither dürfte sie wohl schon tausende Male fotografiert worden sein - und doch ließ sich kürzlich auf einer Infrarotaufnahme des Weltraumteleskops Spitzer Neues entdecken. NASA-Forscher konnten feststellen, dass das 70.000 Lichtjahre große Objekt in Wirklichkeit aus zwei Galaxien besteht: Eine - hier als bläulicher Halo sichtbare - elliptische Galaxie und eine scheibenförmige Galaxie - auf dem Bild in rötlichem Ton.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech

Zoowelt

Erst vor sechs Monaten hat es im Tiergarten Schönbrunn bei den Großen Ameisenbären Zuwachs gegeben, nun kam erneut Nachwuchs zur Welt. Das Ameisenbär-Weibchen Ilse hat am 22. April nach rund 190 Tagen Tragzeit ein weibliches Jungtier geboren, das von den Pflegern den Namen "Mocoa" bekommen hat.

Foto: Tiergarten Schönbrunn/Daniel Zupanc