Denkt man an werbefinanzierte Software, kommt einem sicher so mancher bekannte Name aus der IT-Branche in den Sinn - Apple wird aber wohl eher kaum darunter fallen. Im Gegensatz zum Konkurrenten Google versucht sich der iOS- und Mac-OS-X-Hersteller von solchen Dingen möglichst fernzuhalten. Und doch hätte das Unternehmen in dieser Hinsicht beinahe eine Vorreiterrolle eingenommen, wie nun Arstechnica berichtet.
Pläne
Wie aus einem neuen Buch zu Apple ("Insanely Simple: The Obsession That Drives Apple's Success") hervorgeht, hat nämlich Steve Jobs einst höchstpersönlich Pläne zur Werbefinanzierung von Mac OS geschmiedet. Die Idee war neben der Kaufversion von Mac OS 9 auch eine Variante des Betriebssystems anzubieten, die über Werbung finanziert wird.
Patent
Darauf weist auch ein Patentantrag hin, der zwar erst Jahre später eingereicht wurde, dafür aber Jobs persönlich als Erfinder aufführt. In dem Patent wird beschrieben, wie gewisse Funktionen des Betriebssystem kurzfristig deaktiviert werden, um Werbung einzublenden. Erst nach deren vollständiger Darstellung ist das System wieder uneingeschränkt nutzbar.
Fortgeschritten
Und auch wenn bekannt ist, dass Apple zahlreiche Patente einreicht, die nie implementiert werden, besteht der Buchautor Ken Segall doch darauf, dass Jobs' Vorhaben bereits weit fortgeschritten war. Die idee war auf diese Weise NutzerInnen zu Updates zu gewinnen, die sonst aus Kostengründen verzichten.
Abgesagt
Unklar bleibt allerdings, warum man sich bei Apple schlussendlich doch gegen diese Variante entschieden hat, also ob man dem damals boomenden Werbemarkt nicht recht traute, oder ob es hier grundlegende Bedenken gab. (red, derStandard.at, 27.04.12)