Der 2.2l Skyactiv-Motor von Mazda.

Foto: Werk

Es gibt ja die unterschiedlichsten Wege, den Verbrauch einer Verbrennungskraftmaschine nach unten zu drücken. Doch leider gibt es keine Patenrezepte. Immer wieder verfangen sich die Motoreningenieure in Zielkonflikten. Der allgegenwärtige lautet wohl: Drückt man den Verbrauch, gehen die giftigen Abgase in die Höhe.

So erscheint Mazdas Rezept von einem Verdichtungsverhältnis von 14:1 sowohl beim Benziner wie auch beim Diesel doch gewagt. Jedenfalls sieht es mehr nach einer Marketing-Masche aus denn als eine seriöse Herangehensweise an den heiklen Themenkreis Verbrauch und Abgas. 14:1 erscheint für einen Diesel extrem niedrig, für einen Benziner extrem hoch, zumal dieser Wert nicht einmal in der Formel 1 erreicht wird.

Für die Seriosität der Behauptung spricht jedoch, dass gerade der Benziner tatsächlich einen erstaunlich geringen Verbrauch aufweist, wenn man ihn in Bezug zu Leistungsfähigkeit und Gewicht des CX-5 bringt. An dieser Stelle sei deshalb folgende Interpretation gewagt: Mazda hat sich beim Benzinmotor auf die Möglichkeit konzentriert, durch Erhöhung der Verdichtung die Effizienz der Verbrennung anzuheben, während man beim Diesel den Fokus auf sehr gute Rohemissionen legte und folglich die Verdichtung stark zurücknahm. Alle anderen Parameter wurden jeweils darauf abgestimmt.

Nachvollziehbar ist dieses Denkmuster allemal, denn das große Problem des Benziners ist der Verbrauch, das des Diesels das Abgas. Dass man nun die Angleichung der Verdichtungsverhältnisse als öffentlichkeitswirksames Bonmot nützt, ist nur logisch, kann aber nicht die erste Motivation für technische Entscheidungen gewesen sein. Es war sicher nicht leicht, beim Benziner ein akzeptables Abgasverhalten hinzukriegen, weil mit steigender Verdichtung die Rußpartikel ansteigen, genauso wie die Stickoxide. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 27.4.2012)