Screenshot: Redaktion

Pastebin ist ursprünglich als Plattform zum Tausch von kurzen Text- oder Code-Schnippseln konzipiert worden, in den letzten Monaten hat der Service aber durch eine etwas anderer Form der Nutzung Berühmtheit erlangt: Hacker-Gruppen wie Anonymous oder LulzSec nutzen Pastebin zunehmend nicht nur zur Veröffentlichung von Presseaussendungen sondern platzierten auch gleich den einen oder anderen Leak auf der Seite.

Problematik

Aktivitäten, die natürlich auch das Interesse der Strafverfolgungsbehörden auf sich zogen, die mit ihren Informationsbegehren bei Pastebin-Betreiber Jeroen Vader vorstellig wurden. Wie Vader unlängst bekannt gab, hat Pastebin diesen Ansuchen auch tatsächlich in einigen Fällen nachgegeben, was Anonymous und Co. prompt dazu brachte sich nach Alternativen umzusehen.

Eigenbau

Und eine solche hat man nun gefunden bzw. gleich selbst etabliert: AnonPaste soll eine verschlüsselte und anonyme Alternative zu Pastebin bieten, wodurch jegliches behördliche Begehren ins Leere laufen würden. Möglich werde dies, da alle Daten vom Browser verschlüsselt und auch so am Server abgespeichert werden. Dadurch wüssten nicht mal die Betreiber selbst, wo eine bestimmte Nachricht am Server liegt, eine gezielte Löschung sei also gar nicht möglich, ebenso wie die Zuordnung von Daten zu einem Eintrag.

Kooperation

Als Software kommt hier die freie Pastebin-Implementation ZeroBin zum Einsatz. Die Entwicklung versteht sich als Zusammenarbeit zwischen Anonymous und der Peoples Liberation Front, für den weiteren Betrieb hofft man auf Spenden per WePay oder BitCoins. (red, derStandard.at, 23.04.12)