Kairo/Eisenstadt - Der Prozess in Kairo gegen einen Burgenländer, dem unter anderem Waffenschmuggel vorgeworfen wird, ist am Sonntagnachmittag erneut vertagt worden. Der Anwalt des 32-Jährigen, der am 2. November des Vorjahres am Flughafen der ägyptischen Hauptstadt festgenommen worden war, habe in der heutigen Verhandlung drei Dokumente als Beweismittel vorgelegt, sagte Peter Launsky-Tieffenthal, der Leiter der Presseabteilung des Außenministeriums.

Zu den im Weg über den Anwalt vorgelegten Unterlagen gehöre ein Dokument der österreichischen Sicherheitsbehörden im Hinblick auf die ordnungsgemäße Ausfuhr der Waffen aus Österreich, so Launsky. Der Burgenländer hatte bei seiner Festnahme vier Gewehre und 200 Schuss Munition im Gepäck. Weiters wurde dem Gericht ein Dokument präsentiert, das die Beförderungsbedingungen der Fluglinie, mit der der 32-Jährige Hannes F. unterwegs war, zusammenfasse.

Ehefrau bei der Verhandlung

Der dritte Beweisantrag beinhalte den Hinweis auf eine bestehende gesetzliche Regelung Ägyptens aus den 1960er Jahren, erläuterte Launsky. Demnach sei es einem Touristen möglich, Waffen einzuführen - vorausgesetzt, dies werde korrekt dokumentiert - wobei es den ägyptischen Behörden bei der Einreise obliege, die Einfuhr zuzulassen oder nicht.

Am vierten Prozesstag verfolgten die Ehefrau des 32-Jährigen, Lisa F. und der österreichische Botschafter die Verhandlung mit. Auch zwei Mitangeklagte waren anwesend. Der Anwalt habe bereits mit seinem Plädoyer begonnen, berichtete Lisa F. Dieses soll in der nächsten Verhandlung, die für den 27. Mai angesetzt wurde, fortgesetzt werden.

"Ich habe den Eindruck gehabt, dass es besser gelaufen ist als das letzte Mal", meinte Lisa F. zum Verlauf der heutigen Verhandlung. Sie hoffe, dass der Prozess beim nächsten Termin zu Ende gehe. (APA, 22.4.2012)