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Erster Kuss im vierten Rennen.

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Kimi Räikkönen gibt im Lotus ordentlich Stoff.

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Nicht alle sind glücklich mit dem Start in Bahrain.

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Manama - Weltmeister Sebastian Vettel gewann den politisch umstrittenen Formel 1-Grand Prix im von heftigen Unruhen erschütterten Bahrain knapp vor dem Lotus-Piloten Kimi Räikkönen, der sich vom elften Startplatz nach vorne katapultiert hat und den Weltmeister phasenweise ordentlich in Bedrängnis brachte.  Mit etwas Respektabstand dahinter wurde dessen Teamkollege Romain Grosjean Dritter.

China-Sieger Nico Rosberg auf Mercedes landete nach verpatztem Start auf Platz fünf hinter Mark Webber im zweiten Red Bull. Michael Schumacher, der nach technischen Problemen am Heckflügel und einem Getriebewechsel nur von Rang 22 aus ins Rennen gegangen war, holte als Zehnter immerhin noch einen WM-Punkt.

Vettel übernahm mit seinem 22. Karriere-Sieg mit 53 Punkten vor dem bisherigen Spitzenreiter Lewis Hamilton (McLaren/49), der nach zwei verpatzten Boxenstopps nur Achter wurde, auch die Führung in der WM-Wertung. Es folgen Webber (48), der in Bahrain siebtplatzierte Fernando Alonso (Spanien/Ferrari/43) und der nach einem Defekt noch als 18. gewertete Jenson Button (43). Dahinter liegen Rosberg (35) und Räikkönen (34).

Vettel mit starkem Start

Der Weltmeister erwischte auf dem Wüstenkurs einen guten Start und eine noch bessere erste Runde - sofort öffnete sich eine Lücke zu den Verfolgern. Rosberg dagegen verlor zu Beginn gleich drei Ränge und fiel von Platz fünf auf acht zurück.  Während Rosberg feststeckte und Vettel seinen Vorsprung ausbaute, arbeitete sich Grosjean mit einer beeindruckenden Vorstellung in der Anfangsphase bis auf Platz zwei nach sieben Runden vor. Nach etwa zehn Runden fuhren nahezu alle Piloten erstmals in der Box vor. Am längsten dauerte der Stopp von Hamilton, der kopfschüttelnd in seinem Cockpit wartete.

Vettel blieb bis zur zwölften Runde draußen, plötzlich führte kurzzeitig der noch länger wartende Paul di Resta im Force-India-Mercedes. Als alle 24 Piloten ihren ersten Stopp absolviert hatten, lag wieder der Mann im Red Bull vorne. Wieder vor Grosjean und immer noch mit den vorherigen fünf Sekunden Vorsprung. Räikkönen folgte auf Rang drei vor Webber und den beiden McLaren. So blieb es viele Runden lang.

Umstrittenes Manöver von Hamilton

Für Aufsehen sorgte derweil ein hartes Manöver zwischen Rosberg und Hamilton. Die Rennleitung untersuchte den Zwischenfall zwar umgehend, vertagte eine Entscheidung aber nach Rennschluss. Der Brite soll neben der Strecke überholt haben. Einige Runden später verteidigte Rosberg seinen Platz ebenso verbissen gegen Fernando Alonso, der ihm daraufhin wütend die Faust aus dem Cockpit entgegenreckte.

Kurz vor den zweiten Stopps hatte Räikkönen seinen Teamkollegen Grosjean passiert und kam immer näher an Vettel heran. Der Ex-Weltmeister dominierte auf den Geraden, Vettel schien in den Kurven schneller zu sein. Den ersten Angriff startete der Finne in der 36. von 57 Runden, Vettel wehrte ab. Kurz darauf kamen beide gleichzeitig zum letzten Reifenwechsel. Die Stopps verliefen reibungslos, der Deutsche blieb vorne und baute danach seinen wieder aus Vorsprung aus und siegte am Ende sicher.

Das nächste Rennen findet am 13. Mai in Barcelona statt. (sid/red, derStandard.at, 22.4.2012)