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Jürgen Klopp und Shinji Kagawa wissen: Das war's.

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Schmelzer (links) und Hummels, von Bierschwebe verfolgt.

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Dortmund - Borussia Dortmund ist zum achten Mal deutscher Fußball-Meister. Nach einem 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach am 32. Spieltag ist der Titelverteidiger zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen. Der Kroate Ivan Perisic (23.) und Shinji Kagawa (59.) verwandelten mit ihren Treffern nicht nur das Dortmunder Stadion in ein Tollhaus, sondern sorgten auch für Partystimmung in der ganzen Stadt. Zuvor hatte sich der BVB bereits 1956, 1957, 1963, 1995, 1996, 2002 und 2011 den Titel gesichert.

Im Pokalfinale gegen Bayern München am 12. Mai in Berlin kann das Team von Trainer Jürgen Klopp zudem das erste Double der Vereinsgeschichte schaffen. Die Dortmunder Fans hatten ihre Meisterfeier um rund drei Stunden verschieben müssen, nachdem der letzte verbliebene Konkurrent Bayern München 2:1 (0:0) bei Werder Bremen gewonnen hatte.

Zweifel nicht zugelassen

Gegen Gladbach begannen die Dortmunder gewohnt aggressiv und wollten das frühe Führungstor erzwingen. Für den ersten Warnschuss sorgte Robert Lewandowski (10.), der das Ziel nur knapp verfehlte. Von 80.720 Zuschauern frenetisch angefeuert, ergaben sich bald weitere hochkarätige Möglichkeiten. Pech hatte Shinji Kagawa mit einem Stangenschuss (20.), den Rebound von Lewandowski aus kurzer Distanz parierte Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen bravourös.

Wenig später ging eine Eruption der Freude durch das Westfalenstadion, als Perisic den Ball nach einem Freistoß von Marcel Schmelzer aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfelte. Die Führung war hochverdient, denn die viertplatzierten Gladbacher fand kein Mittel gegen den Dortmunder Power-Fußball. Die wenigen Konterversuche endeten zumeist schon weit vor dem Strafraum.

Schwarz-Gelb präsentierte sich, die Meisterschale in Sichtweite, unvermindert entschlossen und kam durch Mats Hummels (37.) zu einer weiteren Riesenchance, doch erneut ter Stegen hielt seine Mannschaft im Spiel. Erst nach dem Wiederanpfiff setzte Gladbach auch in der Offensive Akzente. Marcel Schmelzer verhinderte auf der Linie gegen seinen künftigen Teamkollegen Marco Reus den Ausgleich.

Titel, Rekord, Lob

Doch schon wenige Minuten sorgte Kagawa mit dem 2:0 für die Entscheidung. BVB-Trainer Jürgen Klopp ("Wie die Mannschaft das gemacht hat, das ist Wahnsinn. Dafür gibt es keine Worte. Wenn es jemals einen verdienten Meister gab, dann sind wir das! Meine Mannschaft hat einen außergewöhnlichen Charakter. Das ist schon verrückt, was wir machen") hielt es nicht mehr auf der Bank, er sprintete dem Torschützen als erste Gratulant entgegen. Die Dortmunder Glückseligkeit war perfekt, als Nationalspieler Mario Götze nach seiner langen Verletzungspause in der 73. Minute eingewechselt wurde und damit erstmals in der Rückrunde zum Einsatz kam. Mit dem 26. Spiel in Folge ohne Niederlage stellte man zudem einen neuen Bundesligarekord auf.

Lob kam unmittelbar nach dem Schlusspfiff von Teamchef Joachim Löw: "Es ist imponierend, dass Borussia Dortmund zum zweiten Mal hintereinander mit dieser jungen Mannschaft die deutsche Meisterschaft gewonnen hat. Generell imponiert mir beim BVB die Einheit im Verein. Zwischen Trainer, Mannschaft, Verantwortlichen und Fans herrscht eine große Geschlossenheit."

Glückwünsche kamen am Sonntag auch vom Rivalen aus München. "Borussia Dortmund hat eine sehr gute Saison gespielt, die Mannschaft hat Klasse und Konstanz bewiesen und ist deshalb verdient deutscher Meister 2012 geworden", erklärte der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. (sid/red, 22. 4. 2012)

Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach 2:0 (1:0), Dortmund, 80.720 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Perisic (23.), 2:0 Kagawa (59.)

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan (73. Leitner), Kehl - Blaszczykowski (88. Sven Bender), Kagawa (73. Götze), Perisic - Lewandowski. - Trainer: Klopp

Mönchengladbach: ter Stegen - Stranzl, Brouwers, Dante, Daems - Nordtveit, Jantschke - Herrmann (64. Ring), Arango (69. Wendt) - Reus, Hanke. - Trainer: Favre