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Neues Macbook? Nicht jetzt zuschlagen.

Foto: REUTERS/Shannon Stapleton

Fragt man als unbedarfter Anwender einen Technik-affinen Freund oder Kollegen im Bekanntenkreis, welchen neuen Computer man sich aktuell anschaffen sollte, wird man nicht zu selten mit den Worten "Abwarten!" oder "Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt" zurückgewiesen. Und tatsächlich trifft dieser Tipp in der IT-Welt zumindest halbjährlich zu. Das Innovationsrad und die Preisschraube drehen sich rasend schnell.

Dieser Tage sind interessierte Notebook-Käufer gleich aus mehreren Gründen zum Abwarten verdammt. Sowohl in der Windows- als auch in der Mac-Welt stehen große Neuerungen bevor, auf die es sich zu warten lohnt.

Windows neu

Im Herbst, vermutlich Oktober, erscheint Microsofts neues Betriebssystem Windows 8. Das System hält einige neue Funktionen bereit, insbesondere eine überarbeitete Benutzeroberfläche, die sich auch zur Eingabe per Touchscreen eignet. Das bedeutet für Windows-Nutzer zweierlei: Wer ein neues Notebook braucht und auf Windows 8 upgraden möchte, sollte kommende Komplettangebote ins Auge fassen. Und zum anderen werden mit Windows 8 zahlreiche Tablets auf den Markt kommen, die, sofern sie auf einem x86-Prozessor aufbauen, sowohl neue Metro-Apps als auch konventionelle Windows-Programme unterstützen. Für den Heimeinsatz und Büroaufgaben können nach wie vor Maus und Tastatur angeschlossen werden.

Ultrabooks

Wer sich auf keine Experimente einlassen möchte, wird spätestens Ende des Jahres bei Notebooks zahlreiche spannende Angebote finden. Grund dafür ist der Trend zu Ultrabooks, also besonders flachen und ausdauernden Geräten. Hier läutet Marken-Erfinder Intel die zweite Generation der Ultrabooks mit seiner Ivy-Bridge-Plattform ein. Die neue Architektur verspricht mehr Leistung auf weniger Raum und bringt Features wie eine Diebstahlsicherung.

Zwischen Ultrabook und Tablet wird es überdies Hybrid-Modelle geben, die die Tastatur mit einem umklappbaren Touchscreen ergänzen.

Macbooks und Mountain Lion

Bei Apple zeichnet sich ein ähnliches Bild. Hier wird es mit "Mountain Lion" im Sommer (vermutlich Juni) zwar kein so dramatisches Update des Mac-Betriebssystems geben, dennoch wird im Zuge dessen die Runderneuerung der Macbook-Linie erwartet. Intels Ivy-Bridge-Plattform wird auch in diesem Fall für mehr Rechenkraft und einen sparsamen Stromverbrauch sorgen, zudem werden Displays mit höherer Auflösung erwartet. Das betrifft ebenso die Modelle der Macbook-Pro-Serie wie die Geräte der schlanken Macbook-Air-Reihe. Gerüchten zufolge zielt Apple sogar darauf ab, das Unibody-Design der Airs zum neuen Standard seiner Notebooks zu machen - das betreffe 11- und 13-Zoll-Modelle genauso wie 15- und 17-Zoll-Versionen.

Positive Nebeneffekte

Der universelle Trend zu schlanken Notebooks hat allgemein positive Auswirkungen auf die Preisgestaltung. Wie berichtet, sollen 2012 noch rund 75 Ultrabook-Modelle von Herstellern wie Dell, HP, Lenovo, Asus und Acer auf den Markt kommen. Die Einstiegspreise dürften bei 699 US-Dollar liegen. Dass Apple diesem Preisdruck nachgeben wird, ist anzuzweifeln. Allerdings wird man für das gleiche Geld mehr Leistung geboten bekommen. Neben dem Upgrade auf die Ivy-Bridge-Architektur ist auf eine "kostenlose" Verdoppelung des flotten und ausfallsicheren SSD-Festplattenspeichers zu hoffen. Aktuell werden Macbook Airs und Ultrabooks standardmäßig mit eher knapp bemessenen 128-GB-SSDs ausgeliefert, das Upgrade auf 256 GB kommt teuer: Apple beispielsweise verlangt hierfür gleich 250 Euro mehr.

Sommer/Herbst

Wer also auf ein neues Macbook schielt, sollte zumindest noch bis zum Sommer warten. Mountain Lion und eine Generalüberholung von Apples Notebook-Serie stehen unmittelbar bevor. Erste Notebooks, Ultrabooks, Tablets und Hybrid-Geräte mit Windows 8 folgen dann zum Start von Microsofts neuem Betriebssystem im Herbst. (zw, derStandard.at, 20.4.2012)