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Phil Schiller ist Marketing-Leiter bei Apple.

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Er hält die Veröffentlichung Instagrams für Android offenbar für eine schlechte Idee.

Foto: Screenshot, derStandard.at, 9to5Mac

Seit einiger Zeit vergeht kaum ein Tag ohne Schlagzeilen für Instagram. Erst die Veröffentlichung der lange ersehnten Android-App und kurz danach der Knall über die 1-Milliarden-Dollar-Übernahme durch Facebook. Noch vor kurzem wurde der Fotodienst von Apple als "App des Jahres" tituliert. Nun hat sich der Wind gedreht und einige berühmte Instagramer haben der App den Rücken gekehrt. Erst stellte Twitter-Chef Jack Dorsey die Nutzung seines Instagram-Accounts ein. Jetzt scheint auch Apples Marketing-Chef Phil Schiller beleidigt zu sein, berichtet 9to5Mac.

"Höhepunkt überschritten"

Einem User war aufgefallen, dass Schillers Instagram-Konto nicht mehr aufrufbar war. Via Twitter erkundigte er sich danach und bekam die Antwort: "It 'jumped the shark' when it went to Android." Er meinte, Instagram habe "den Höhepunkt überschritten", als es für Android verfügbar wurde, und löschte seinen Account. Wie viele andere UserInnen auch, die sich durch die Öffnung der App für die Android-Community in ihrem "Elite-Club" gestört fanden.

Fünf Millionen Android-Anmeldungen

Fünf Millionen NutzerInnen haben sich seitdem für den Fotodienst registriert. Die Zahl ist angesichts der 30 Millionen iPhone-UserInnen nicht enorm, trug aber beträchtlich zu Mark Zuckerbergs Entscheidung bei, Instagram-Chef Kevin Systrom die App für eine Milliarde abzukaufen. 

Apple versus Android

Was genau Phil Schiller meinte, ist unklar. Viele Instagram-NutzerInnen haben durch Android neue Follower bekommen. Wo also das Problem liegt, ist schwer zu erkennen. Die Situation "Apple versus Android" erinnert aber ein bisschen an Steve Jobs Pläne für einen "thermonuklearen Krieg" gegen Googles mobiles Betriebssystem. 

Warnung für iOS-App-Entwickler

Wenn nicht nur eingefleischte Apple-Fans, sondern auch Apple-Manager sich von ehemals sehr beliebten iOS-Apps abwenden, wird dies auch andere App-Entwickler beeinflussen, die mit einer Anwendung ausschließlich im App Store vertreten sind.

Schillers Begründung

Inzwischen hat sich Phil Schiller auf Nachfrage von Clayton Braasch zu seiner Aussage geäußert. "Instagram war und ist eine großartige App und Community. Aber für mich war der Vorteil, dass es eine kleine Community von Leuten war", schriebt der Apple-Marketingchef. Er habe sich also durch den kleinen Nutzerkreis angesprochen gefühlt, was sich nun geändert habe. Im Prinzip sei dies weder gut noch schlecht, nur nicht das, woran Schiller Spaß gehabt hat. (ez, derStandard.at, 20.4.2012)