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An der Neurochirurgischen Klinik der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken in Halle/Saale werden einem Patienten gezüchtete Bandscheibenknorpel- Zellen in den Bandscheibenring gespritzt. Eine Gewebezüchtung als geeigneten Ersatz für Brustgewebe war bislang nicht gelungen.

Foto: apa/dpa/brubitzsch
Neu-Isenburg - Forscher in Australien haben nach Angaben der deutschen "Ärzte Zeitung" Gewebe von der Größe eines Tennisballes in Schweinen herangezüchtet. Dies sei die größte bisher in der Gewebezüchtung erreichte Menge, berichtete die in Neu-Isenburg bei Frankfurt erscheinende Zeitung in ihrer Dienstag-Ausgabe. Eine solche Art Züchtung soll vor allem zum Wiederaufbau amputierter weiblicher Brüste eingesetzt werden.

Aufsehen erregend sei neben der Menge des gezüchteten Gewebes von 80 Millilitern vor allem die dreidimensionale Form. Der am St. Vincent's Hospital in Melbourne tätige Jürgen Dolderer berichtete über die Methode auf einem Kongress in Heidelberg.

Gerüst aus biologisch abbaubarem Material

Die Basis des Verfahrens ist ein runder Hohlkörper, in dessen Inneren ein Gerüst aus einem biologisch abbaubaren Material sitzt. In dieser "Wachstumskugel" werden Zellen des Empfängers eingesetzt. Die Kugel wird in seine Schulter implantiert und an dessen Blutgefäße angeschlossen. Rund sechs Wochen lang dauere die Reifung des neuen Gewebes, das Trägermaterial sei nach vier Wochen abgebaut, berichtete Dolderer.

Zunächst habe man das Verfahren an Schweinen getestet. Dabei sei tennisballgroßes Bindegewebe gezüchtet worden, berichtete Dolderer. Schon in den nächsten Monaten hoffen die Forscher, die Methode erstmals an einem Menschen zu erproben. Dabei sollen im Körper von Frauen Fett und Muskeln für den Brustwiederaufbau erzeugt werden. (APA/dpa)