Die neue Schokoladenseite des Rathauses, vulgo "Probeeck". Die vier Seitentürme des Prachtbaus sind 65 Meter hoch, ...

Foto: Putschögl

... der Hauptturm auf der Rathausplatz-Seite erreicht inklusive Rathausmann eine Höhe von 103,3 Metern.

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Das Wiener Rathaus soll schon bald in neuem Glanz erstrahlen. In welchem, das können die Wienerinnen und Wiener schon jetzt an der Ecke Lichtenfelsgasse/Friedrich-Schmidt-Platz bewundern: Dort befindet sich nämlich das "Probeeck", wie es Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) nennt.

Die dortigen Arbeiten am Naturstein des Rathauses wurden von Experten des Bundesdenkmalamts und der TU Wien begleitet, um die optimalen Restaurationsverfahren zu ermitteln. Ab September 2012 wird es ernst: Der erste von elf Bauabschnitten wird dann in Betrieb genommen.

35 Millionen Euro lässt sich die Stadt die auf zwölf Jahre anberaumte Rundum-Sanierung ihres politischen Zentrums kosten, diese Mittel wurden am Montag vom Ausschuss für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung des Wiener Gemeinderats einstimmig genehmigt. Neben der 40.000 Quadratmeter umfassenden Fassadenfläche sieht das Konzept unter anderem auch die Reinigung der Säulen in den Durch- und Einfahrtsbereichen sowie den Umbau der Beleuchtungseinrichtungen vor.

130 Jahre alter Prachtbau

Die einzelnen Bauabschnitte sollen jeweils im Herbst begonnen und vor dem Winter des darauf folgenden Jahres fertiggestellt werden. Die endgültige Fertigstellung der Restaurierung der Rathausfassaden ist mit Ende 2023 vorgesehen.

Das Wiener Rathaus ist rund 130 Jahre alt, geplant wurde es von Friedrich Schmidt. Für die Errichtung der Fassaden wurden anno dazumal 30.000 m³ Quaderstein und 10.000 m³ Bruchstein eingesetzt. Schlusssteinlegung war im September 1883, die Errichtung hatte 14 Millionen Gulden gekostet (etwas mehr als 120 Millionen Euro nach heutigen Werten, Anm.). (red, 18.4.2012)