Rom- Die Mailänder Scala soll unabhängiger vom italienischen Staat werden. Laut einem Plan des Kulturministers Lorenzo Ornaghi wird das Opernhaus in eine vom Staat autonome Einrichtung umgewandelt. Der Intendant wird somit mehr Kompetenzen und eine größere Verantwortung bei der Finanzplanung und der Anstellung des Personals im Theater übernehmen.
Privatunternehmen sollen bei der Verwaltung des Opernhauses mehr Befugnisse erhalten. Im neuen elfköpfigen Aufsichtsrat der Scala sollen zwei Mitglieder des Kulturministeriums vertreten sein. Im jetzigen Aufsichtsrat sitzen acht Mitglieder, vier vertreten den Staat und vier Privatunternehmen, die die Scala finanzieren.
Privatunternehmen haben der Scala 2011 Finanzmittel im Wert von 32 Millionen Euro beschert. Sie konnten somit den Kürzungen bei den staatlichen Finanzierungen kompensieren, die die Regierung im vergangenen Jahr beschlossen hatte. Öffentliche Staatsgelder machen lediglich 25 Prozent des Scala-Budgets aus, 1998 waren es noch 61 Prozent.
Scala-Intendant Stephane Lissner kämpft schon seit Jahren für eine stärkere Autonomie des Theaters. "Das ist der einzige Weg, um die Eigenschaften dieses Opernhauses besser zu verwerten", so Lissner nach Angaben italienischer Medien. Im Jahr 2011 betrug das Defizit des Opernhauses sieben Millionen Euro. (APA, 18.4.2012)