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Spanien kämpft mit einem ausufernden Staatsdefizit und Problemen im Bankensektor.

Madrid - Das schuldengeplagte Spanien hat sich am Markt erfolgreich mit knapp 3,2 Mrd. Euro eingedeckt. Bei den rege nachgefragten Auktionen von Staatstiteln mit Laufzeiten von zwölf und 18 Monaten konnte das klamme Land damit mehr frisches Geld einsammeln als angepeilt. Die Auktion von 18-Monats-Papieren war 3,8-fach überzeichnet. Zuletzt hatte das Angebot die Nachfrage nur um das 2,9-Fache überstiegen. Allerdings musste Spanien höhere Renditen als zuletzt bieten. Für die Jahrespapiere wurde ein Zins von 2,6 Prozent fällig. Zuvor hatte Spanien nur 1,4 Prozent bieten müssen. Für die 18-Monatspapiere mussten die spanischen Schuldenmanager gar 3,1 Prozent berappen. Zuletzt waren nur 1,7 Prozent fällig geworden.

Die Zentralregierung hatte jüngst durchsickern lassen, dass sie notfalls bereits im Mai in die Haushaltspolitik einzelner autonomer Regionen eingreifen will. Damit sollen die Sparziele gesichert werden. Die Regionen müssen ihr Defizit dieses Jahr auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) drücken. Voriges Jahr lag der Fehlbetrag bei 2,9 Prozent.

Die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen waren am Montag zum ersten Mal in diesem Jahr über die kritische Marke von sechs Prozent geklettert. Das Vertrauen der Investoren hatte bereits zuvor einen Knacks erhalten, als Ministerpräsident Mariano Rajoy bei der EU-Kommission für dieses Jahr ein weniger ehrgeiziges Defizitziel durchdrückte. Dennoch muss das Land das Haushaltsloch dann 2013 auf die im europäischen Stabilitätspakt festgelegte Obergrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken. (APA/Reuters, 17.4.2012)