Das ist das geplante, 368 Megawatt starke, "Voice of America"-Solarfeld nahe Thessaloniki.

Foto: Project helios/Stöhr+Sauer CAD

Berlin - Die griechische Regierung setzt große Hoffnung auf das staatliche Solarstromprojekt Helios. Das Projekt werde "etwa 60.000 Arbeitsplätze schaffen", sagte der zuständige Energieminister George Papakonstantinou der Zeitung "Die Welt". Er rechnet außerdem damit, dass Athen aus dem Verkauf von Solarstrom "bis zu 15 Milliarden Euro an Staatseinnahmen erlösen kann, die zum Schuldenabbau verwendet werden können".

10.000 Hektar Solarkollektoren

Beides, Arbeitsplätze wie Einnahmen, braucht Griechenland dringend, spielt die Industrie doch bisher kaum eine Rolle in der gebeutelten Wirtschaft des Landes. Erklärtes Ziel der Geldgeber und der Regierung in Athen ist es, dass das Land nach dem Auslaufen des europäischen Hilfsprogramms 2015 wieder auf eigenen Beinen stehen können soll.

Das Helios-Projekt soll Griechenlands 300 Sonnentage im Jahr zu Geld machen. Das griechische Umweltministerium hat bereits über 350 Parzellen ausgemacht, die sich für Solarkollektoren eignen. Die größen Flächen befinden sich nahe Thessaloniki ("Voice of America"-Feld) und auf Rhodos ("Prassonissi"). Helios soll den Angaben zufolge künftig über eine Leistung von 10.000 Megawatt verfügen, wenn alle Solar-Paneele installiert sind. In Deutschland sind bisher Solaranlagen mit einer Leistung von 17.000 Megawatt installiert.

Für den lukrativen Export des Stroms wären allerdings teure Hochspannungsleitungen über den Balkan und die Alpen nötig. Zudem ist die Finanzierung noch offen.

Virtueller Export

Das Problem der fehlenden Leitungen will Griechenland umgehen, indem etwa zehn Prozent des produzierten Stroms nur statistisch exportiert werden. Das bedeutet, dass die Energie zwar in Griechenland verbraucht, aber in der Energiebilanz der importierenden Länder berücksichtigt wird. Das dürfte den Ländern dabei helfen, ihre Energiebilanzen aufzubessern beziehungsweise die ehrgeizigen EU-Klimaziele einzuhalten. Der griechische Energieminister Papakonstantinou erwähnt in dem Bericht dabei Gespräche mit Luxemburg und Italien. (APA/red, 16.4.2012)