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Sachte, sachte, heißt es immer noch.

Berlin - Die Schwellenländer sehen in der Genehmigung der IWF-Mittel für die Euro-Rettung keine Selbstverständlichkeit. "Ich halte es nicht für ausgemacht, dass es schon bei der Frühjahrstagung zu einer Bewilligung kommt", sagte der Vertreter Brasiliens und acht weiterer lateinamerikanischer Länder im IWF-Exekutivdirektorium, Paulo Nogueira Batista, dem "Spiegel".

Ende kommender Woche kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) zu seiner Frühjahrstagung in Washington zusammen. Die Aufstockung der europäischen Rettungsschirme, und damit die Voraussetzung für mehr Geld vom IWF, sei "weniger als versprochen", kritisierte Nogueira Batista. Es sei deshalb durchaus denkbar, dass die Frage zusätzlicher IWF-Mittel erst im Juni auf dem G-20-Gipfel in Mexiko beantwortet werde. Viel zu viele Mittel und Risiken des IWF konzentrierten sich mittlerweile in Europa.

"Die Euro-Länder missbrauchen ihre Macht im IWF", sagte der brasilianische Ökonom. "Die Europäer wollen unsere Hilfe, kommen uns aber bei der IWF-Reform nicht entgegen." Die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika kritisieren seit längerem die langsame Geschwindigkeit, die bei Änderungen an der IWF-Struktur und der Weltbank an den Tag gelegt wird. Hauptpunkt ist, dass die USA noch nicht ratifiziert haben, dass die Schwellenländer mehr Stimmrechte im IWF erhalten. (APA, 15.4.2012)