Lima - Die peruanische Rebellengruppe "Sendero Luminoso" ("Leuchtender Pfad") hat 36 Arbeiter eines Gasprojektes freigelassen, die sie fünf Tage zuvor entführt hatte. Die Arbeiter des Projektes Camisea seien am Samstag gesund in Chuanquiri angelangt, sagte der Bürgermeister der ostperuanischen Ortschaft dem Rundfunksender RPP.

Die Männer waren am Montag von etwa hundert bewaffneten Rebellen in der Provinz La Convencion (Department Cusco) gefangen genommen worden. Die Entführer forderten nach Medienberichten 10 Millionen Dollar (7,6 Mio. Euro) und zehn Kisten Dynamit für ihre Freilassung.

Keine Verhandlungen

Das Präsidialamt versicherte über Facebook, es habe keine Verhandlungen gegeben. Die Geiseln seien allein auf Druck der Sicherheitskräfte freigekommen. Staatschef Ollanta Humala wollte vorzeitig vom Amerikagipfel in Kolumbien heimkehren, um die Camisea-Arbeiter zu empfangen. Das Gasprojekt ist das größte Energievorhaben in Peru.

Die Entführer gehören zur Gruppe um Víctor Quispe Palomino alias "Jose". Dessen Fraktion hatte sich 1999 von der maoistischen Hauptorganisation getrennt und deren Untergang überlebt. Sie soll in enger Beziehung zum Drogenhandel stehen. Etwa 70 000 Menschen starben während des Konflikts mit "Sendero Luminoso", der erst mit der Festnahme des Führers Abimael Guzman in den 1990er Jahren abflaute. (APA, 14.4.2012)