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Melenchon mobilisiert die Massen.

Foto: Reuters/Pelissier

Marseille - Gut eine Woche vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat der Kandidat der Linksfront, Jean-Luc Melenchon, am Samstag zehntausende Anhänger in Marseille versammelt. Nach Angaben der Organisatoren kamen sogar rund 120.000 Menschen an den Prado-Strand der südfranzösischen Hafenstadt, um den streitbaren Politiker mit der roten Krawatte zu hören. Melenchon rief seine Zuhörer zur "Bürgerrevolution" auf, prangerte den Kapitalismus an und versprach, die Rechte der Arbeiter zu stärken.

Die Menge schwenkte Fahnen der Kommunistischen Partei, vereinzelt auch der Sowjetunion, und rief immer wieder "Résistance!" (Widerstand). "Wir schreiben eine neue Seite in der Geschichte der Linken", rief der 60-jährige Melenchon, der sich in Umfragen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der rechtsextremen Kandidatin Marine Le Pen um den dritten Platz bei der Wahl liefert. Er beendete seine Rede mit dem Singen der "Internationalen" und der "Marseillaise".

Am Sonntag liefern sich Präsident Nicolas Sarkozy und sein sozialistischer Herausforderer Francois Hollande ein Wahlkampf-Duell in Paris. Beide haben zu großen Wahlkampf-Veranstaltungen aufgerufen, zu denen jeweils mehrere zehntausend Anhänger erwartet werden. Hollande liegt in den Umfragen derzeit vor dem Amtsinhaber; in Frankreich wird in zwei Runden am 22. April und 6. Mai ein neuer Präsident gewählt. (APA, 14.4.2012)