Die Topverdiener im Verkauf sind als Verkaufsleiter tätig. Der Bereich mit dem höchsten Frauenanteil ist der Verkaufsinnendienst (29 Prozent sind Frauen). Der geringste Frauenanteil ist in den Führungspositionen (Verkaufsleitung) und im Verkaufsaußendienst zu finden: gerade einmal fünf Prozent Frauenanteil. Auch beim Durchschnittsgehalt hinken Frauen weit hinterher - insbesondere deswegen, weil im Verkaufsinnendienst weit weniger zu verdienen ist als in Führungspositionen oder im Außendienst. Gravierend ist auch, dass der variable Anteil am Jahresbrutto bei Männern dreimal so hoch ist wie bei Frauen.
Je größer das zu betreuende Vertriebsgebiet, desto höher das Gehalt. Zumindest mehrere Bundesländer sollten es schon sein. Am besten verdient man bei Auslandszuständigkeit. Große Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern bezahlen am besten. Aber auch in KMUs ist das Durchschnittsgehalt gut.
Die Wirtschaftskrise scheint zumindest vorerst vorbei, die Stimmung hat sich weiter stabilisiert. Positiv schätzen ihre Karriereaussichten 57 Prozent der Befragten ein.
Der "ideale" Job im Verkauf ist, als Verkaufsleiter in der IT-Branche in einem Großkonzern tätig zu sein. Elf bis 20 Jahre Berufserfahrung, am besten Uni-Abschluss oder sogar ein postgraduales Masterprogramm. Im Unternehmen am besten mit Personalverantwortung und unbedingt immer wieder einige Außendiensttage. Firmensitz sollte im Großraum Wien sein, das Vertriebsgebiet ganz Österreich oder das Ausland. 50 Arbeitsstunden pro Woche werden im Schnitt dafür in Kauf genommen.
Topverdiener
Konkret: Mit einem Jahresbrutto von 80.000 Euro sind die Verkaufs- oder Vertriebsleiter die Topverdiener. Die Gagen im Verkaufsinnendienst sind konstant bei durchschnittlich 40.000 Euro. In den ersten fünf Jahren beträgt das Jahresbrutto durchschnittlich 45.000 Euro. Ab elf Jahren Berufserfahrung stagniert das Gehalt bei ca. 70.000 Euro. Das Entgelt für die reine Auslandstätigkeit beträgt 78.000 Euro. Mitarbeiterverantwortung wird mit einem Plus von 27 Prozent abgegolten.
Bezahlt machen sich postgraduale Masterprogramme und Studienlehrgänge. Mit 90.000 Euro Jahresbrutto liegt das postgraduale Studium in Führung. Interessant ist, dass Absolventen eines Bachelorstudiums höhere Durchschnittsgehälter beziehen als mit Master, Magister oder DI-Abschluss. Weiter abgenommen hat das Durchschnittseinkommen bei den Selbstständigen, es ergab sich ein Minus von fünf Prozent. Als Selbstständiger verdient man mit 50.000 Euro jährlich um durchschnittlich 12.000 weniger als ein Angestellter.
Keine Überraschung gibt es bei der Einkommenszufriedenheit: Je mehr verdient wird, desto höher die Zufriedenheit. Als Wünsche für die kommenden fünf Jahre werden genannt: mehr Führungsfunktionen, mehr Verantwortung, Firmenwechsel und Positionswechsel. Selbstständiges Arbeiten, Kundenkontakt, neue Herausforderungen und - wichtiger als noch im Vorjahr - ein gutes Arbeitsklima sind für die Mitarbeiterzufriedenheit entscheidend. Angestiegen ist ebenso der Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung im Job sowie nach mehr Transparenz im Unternehmen. (
Carola Leitner, DER STANDARD, 14./15.4.2012)