Vilnius/Berlin - Der ukrainische Ministerpräsident Mykola Asarow hat einer Begnadigung der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko eine Absage erteilt. Stattdessen rief er die Oppositionspolitikerin am Donnerstag auf, ihre "Schuld" einzugestehen, damit eine "juristische Lösung" für ihren Fall gefunden werden könne.

Weder die Regierung noch Präsident Viktor Janukowitsch könnten zu Timoschenko eine Entscheidung treffen, sagte Asarow bei einem Besuch in Litauen. Ihr Fall sei vielmehr "Gegenstand einer juristischen Entscheidung". Jeder Bürger spüre die "illegalen Aktionen" Timoschenkos am eigenen Geldbeutel. "Wenn sie ihr Bedauern ausdrückt, ihre Schuld eingesteht, sind viele Fragen geklärt", sagte Asarow. Ein Geständnis würde den Weg zu einer "juristischen Lösung" freimachen.

Timoschenko war im vergangenen Oktober wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil sie als Ministerpräsidentin ohne Zustimmung ihres Kabinetts ein für die Ukraine nachteiliges Gasgeschäft mit Russland abgeschlossen haben soll. Der Westen kritisiert ihre Verurteilung als politisch motiviert. Ihr Fall behindert nach Ansicht Brüssels die Annäherung der Ukraine an die Europäische Union. (APA, 12.4.2012)