Sähe man die Suche nach Exoplaneten als Sport an, dann wäre der Geoff Marcy auf Jahre hinaus unangefochtener Weltrekordhalter. Der 58-jährige US-Astronom blickt auf eine mehr als produktive Karriere als Aufspürer fremder Welten zurück: 70 der ersten hundert Planeten jenseits unseres Sonnensystems gehen auf sein Konto – darunter das erste Planetensystem mit einem sonnenähnlichen Stern im Zentrum. Doch damit ist es nun vorbei, denn Marcy sah den idealen Zeitpunkt gekommen, sein Talent als Entdecker anderweitig einzusetzen: Als neuer Vorsitzender des SETI-Programms an der Universität Berkeley hält er in Zukunft Ausschau nach außeridischen Intelligenzen.
Ist er in seiner neuen Position auch nur annähernd so erfolgreich wie während seiner Zeit als Planetenjäger, dann stehen der Welt interessante Zeiten bevor. Marcy geht nicht unvorbereitet an seine Aufgabe heran. Der Astronom hat bereits ganz konkrete Idee, wie sich eine – oder mehrere – außerirdische Zivilisationen aufspüren ließen. Im Interview mit New Scientist erklärt er, wie ein Galaxis-umspannendes "Laser-Internet" zur Entdeckung der Extraterrestrier führen könnte und warum er glaubt, dass Aliens ihrerseits die Menschheit bereits entdeckt haben.
--> Slate/New Scientist: Hunting for the Great Galactic Internet
(red, derstandard.at, 12.4.2012)