Wien - Einmal mehr gerät die Biosprit-Erzeugung in die Kritik: Der WWF warnt vor angeblich geplanten Rodungen von Regenwäldern in Kamerun. Der Umweltschutzorganisation zufolge habe die US-Unternehmensgruppe Herakles Capital über ihre Tochterfirma Sustainable Oil Cameroon einen "Kahlschlag" vor, um Plantagen anzulegen. Fast 80.000 Hektar Wald in Zentralafrika sollen laut der Umweltschutzorganisation den Kettensägen zum Opfer fallen.

Palmöl wird in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt, stellt aber auch eine Energiequelle dar und wurde in diesem Zusammenhang schon als potenzielle "CO2-Einsparungswunderwaffe" gegen den Klimawandel gehandelt. Allerdings kehrt sich die Bilanz um, wenn den Anbauflächen natürliche Wälder zum Opfer fallen.

"Das betroffene Gebiet gehört zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Hier leben bedrohte Tiere wie Schimpansen, Waldelefanten, Preuss-Wildkatzen und Stummelaffen", sagte Johannes Kirchgatter, Afrikareferent beim WWF Deutschland. Dem WWF würden Beschwerdebriefe von Dörfern, Abgeordneten und Bürgermeistern der Region vorliegen, die sich gegen die Plantage aussprechen. Einige Gemeinden hätten Klage eingereicht. Satellitenaufnahmen würden mindestens die Hälfte des betroffenen Gebiets als weitestgehend intakten Wald ausweisen, der als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung diene. (APA/red, derstandard.at, 11.4.2012)