Wien - Dienstagabend wurde der "frauen.kunst.preis 2003" im Parlament an drei junge Künstlerinnen vergeben. Der insgesamt mit 6000 Euro dotierte Preis ging heuer an Daniela Ivanova aus Bulgarien (Viola), Moravia Naranjo (Tänzerin) aus Venezuela und Stephanie Pflaum aus Österreich (bildende Künstlerin).

Der Preis wurde bereits zum zweiten Mal vergeben. Ins Leben gerufen wurde er von ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen von Künstlerinnen aus verschiedenen Sparten des künstlerischen Ausdrucks und Schaffens. Die Preisverleihung nahm - wie auch schon im Vorjahr - Bundesministerin Elisabeth Gehrer vor. Die Siegerinnen wurden von einer Jury ausgewählt. Alle drei Preisträgerinnen hätten, so die Sprecherin der Jury, a.o. Univ.Prof. Elena Ostleitner von der Musikuni, die "ungeheure Begeisterung Faszination und Liebe zur ihrem Beruf gemeinsam".

Auf zu neuen Ufern

Brinek zitierte in ihrer Rede Lina Loos: "Es gibt Frauen, die Heldinnen sind, von denen man aber nie etwas erfahren würde, wenn es nicht Frauen gebe, die ungehörige Fragen stellen." Und ergänzte: "Die ausgebrochen wären aus dieser Bescheidenheit. Ausbrechen aus dem körperlichen und geistigen Korsett, Aufbrechen zu neuen Ufern. Selbstentfaltung und Selbstwerdung, das geistige und künstlerische Schaffen selbstbewusst mitgestalten - damit gerieten Frauen früher in Konflikt mit den herrschenden Normen der Gesellschaft".
Heute seien die Bedingungen nicht viel besser, obwohl es mehrheitlich weibliche Studierende an den Universitäten einschließlich der Kunstuniversitäten gebe und weibliche Studierende in der Regel die besseren Studienerfolge nachweisen können. "Dieser Umstand und weitere positive Motive sind der Grund, junge Frauen für ihr künstlerisches Schaffen auszuzeichnen", so Brinek.

Künstlerischer Einblick

Die drei Preisträgerinnen gestalteten selbst das künstlerische Programm des Abends mit Musikbeiträgen, einer Tanzvorführung und einer Ausstellung und boten damit dem Publikum Einblick in ihre künstlerische Arbeit.

Stephanie Pflaum (Jg. 1971) studierte von 1993 bis 1998 an der Hochschule für angewandte Kunst in der Meisterklasse Attersee. Ihre Arbeiten waren unter anderem im Schömer Haus, im Tabak Museum, im Semper Depot und in der Galerie Heike Curtze zu sehen. Die Bratschistin Daniela Ivanova (Jg. 1977) studierte in Sofia an der Musikakademie "Pantscho Vladigerov" und ging aus zahlreichen Musikwettbewerben als Preisträgerin hervor. 1999 begann sie ihr Studium an der Wiener Universität für Musik und ist seither bei renommierten Veranstaltungen als Solistin, Orchestermusikerin und Kammermusikerin aufgetreten. Moravia Naranjo (Jg. 1968) erhielt ihre Ausbildung in den angesehensten Ausbildungsstätten in Venezuela. Sie lebt in Wien und ist Mitglied der österreichischen Tanz-Company DANS.KIAS. (APA/red)