Die Förderaktion des Bundes für die thermische Sanierung von Gebäuden (kurz auch "Sanierungsscheck" genannt) läuft auch heuer - wie schon im Vorjahr - eher schleppend an. Seit 20. Februar können bei den vier heimischen Bausparkassen Förderanträge gestellt werden, in den ersten sieben Wochen taten dies bisher genau 2.351 Personen.

Das Budget für Private von insgesamt 70 Millionen Euro (für Betriebe gibt es weitere 30 Mio.) ist damit erst zu rund 13,5 Prozent ausgeschöpft; der bisher zugesagte Förderbarwert beträgt knapp 9,4 Millionen Euro.

60,6 Millionen Euro sind damit noch zu holen. Diese aktuellen Zahlen (Auswertung per 10. April) gab die Gewerkschaft Bau-Holz am Dienstag bekannt.

Geringere Fördersummen

Die durchschnittliche Fördersumme beträgt bisher genau 3.993 Euro, das ist deutlich weniger als 2009 (4.254 Euro) und auch etwas weniger als 2011 (4.050 Euro). Der Rückgang dürfte auf die heuer wieder etwas lockeren Bedingungen zurückzuführen sein: Wer sein Haus nicht "umfassend" sanieren, sondern nur etwa die Fenster tauschen möchte, kann leichter den Fördertopf anzapfen, allerdings mit Abstrichen: Bei einer Reduktion des Heizwärmebedarfs (HWB) um mindestens 30 Prozent gibt es maximal 3.000 Euro Förderung, bei 20 Prozent sind es 2.000 Euro.

Für eine umfassende Sanierung können wie schon in den Vorjahren maximal 5.000 Euro (bzw. max. 20 Prozent der anrechenbaren Kosten) an nicht rückzahlbarem Zuschuss beantragt werden, für die Umstellung auf ein umweltfreundliches Heizsystem gibt es nochmals bis zu 1.500 Euro. Neu ist heuer außerdem eine zusätzliche Förderung von 2.000 Euro für denkmalgeschützte Gebäude. Wer ökologische Dämmstoffe verwendet, kann sich nochmals einen Zuschlag von 500 Euro holen.

2009, als die Aktion erstmals durchgeführt wurde, waren die für Private reservierten Gelder binnen Wochen vergeben. 2011 dauerte es schon wesentlich länger, bis die Fördersumme ausgeschöpft war - bis weit in den Herbst hinein wurden noch Anträge angenommen. (map, derStandard.at, 10.4.2012)