Linz/Wien - Eine oberösterreichische Delegation ist für die Errichtung einer Medizin-Uni in Linz am Dienstag in Wien aufmarschiert. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ), Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser und der Chefredakteur der "Oberösterreichischen Nachrichten", Gerald Mandlbauer, übergaben 136.000 bei der OÖN-Initiative "Ärzte für Oberösterreich" gesammelte Unterschriften an Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) und Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ).
Oberösterreich fordert seit einigen Jahren eine Medizin-Universität mit dem Argument, dass ein Ärztemangel absehbar sei. 2010 hat der Landtag eine "gemeinsame Erklärung aller Fraktionen" mit einem entsprechenden Wunsch an die Bundesregierung und das Parlament verabschiedet.
Töchterle: Machbarkeitsstudie nicht plausibel
Töchterle nahm die Unterschriften entgegen und stellte dazu fest: "Ich kann Oberösterreich heute keine Medizinische Universität zusagen". Aber er könne mittelfristig die Türe zur schrittweisen Entwicklung einer Fakultät mit medizinischer Ausrichtung am Standort Linz öffnen. Mögliche Ansätze sehe er in medizinischen Fächern wie beispielsweise in der Medizinmechatronik sowie in der Gesundheitsökonomie. Die vorliegende Machbarkeitsstudie seitens Oberösterreichs sei in den vergangenen Wochen im Ministerium geprüft worden. Aus Sicht des Ministeriums sei sie jedoch in mehreren Punkten - unter anderem was das notwendige Budget und das Personal betrifft - nicht plausibel.
Stöger betonte die Zuständigkeit von Töchterle. Wie sein Büro auf Anfrage mitteilte, unterstütze er aber die Initiative und spreche sich für eine qualitativ hochwertige medizinische Ausbildung für Linz aus. Oberösterreich sei ein wichtiger Standort. Er trete jedoch für eine öffentliche Universitätslandschaft ein: Öffentliches Geld sollte in öffentliche Universitäten fließen.(APA, 10.4.2012)