Istanbul - Nach Schüssen syrischer Regierungstruppen auf ein türkisches Flüchtlingslager nahe der Grenze hat die Regierung in Ankara das syrische Regime scharf vor weiteren Angriffen gewarnt. Die Türkei werde darauf mit geeigneten Maßnahmen reagieren, teilte das türkische Außenministerium am Montag mit.

Das Ministerium erklärte, syrische Truppen hätten über die Grenze hinweg in das Flüchtlingslager Kilis gefeuert. Dabei seien dort insgesamt zwei Syrer und zwei Türken verletzt worden. An der Grenze seien zudem 21 Syrer verletzt worden, von denen zwei starben.

Am Dienstagmorgen sollte mit dem Abzug der syrischen Truppen aus den Städten des Landes die Umsetzung der vom UN-Sondergesandten Kofi Annan vermittelten Waffenruhevereinbarung beginnen. Das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hatte die gemachten Zusagen allerdings wieder infrage gestellt.

Die Grenzverletzung durch die syrischen Truppen belastete das ohnehin seit Monaten angespannte Verhältnis zwischen Ankara und dem Assad-Regime weiter. "Von morgen an wird ein neues Kapitel beginnen", kündigte Koru an. Ankara hatte zuvor bereits eine scharfe Warnung an das Regime in Damaskus gerichtet und das sofortigen Ende der Angriffe gefordert. Zudem wurden die Truppen im Grenzgebiet verstärkt. (APA, 09.04.2012)