HTC hat das Patent zum Feature "Face Unlock" ergattert. Dies ist insofern interessant, da Google die Funktion als erster Hersteller auf den Markt brachte.

Foto: HTC

HTC hat in den USA ein Patent zum "Entsperren eines elektronischen Gerätes mithilfe biometrischer Informationen" zugesprochen bekommen. Bekannt ist die Funktion unter "Face Unlock", die Google bereits in seine aktuellste Android-Version Ice Cream Sandwich verpackt hat. Nun besteht die Gefahr eines Gerangels unter den Herstellern, auf deren Geräten Android läuft.

Konkurrenz im Visier

Der taiwanesische Smartphone-Hersteller setzt hauptsächlich auf Googles Betriebssystem, er wird also kaum Patentansprüche gegenüber dem Internetkonzern geltend machen. Anders verhält es sich aber mit der Konkurrenz, wie zum Beispiel Samsung, die durch die Nutzung von Ice Cream Sandwich die "Face Unlock"-Feature integriert, und damit in die Schusslinie von HTC geraten könnte.

Gesichtserkennung oder Fingerabdruck

Das Patent beschreibt die Nutzung von biometrischen Daten, um sich Zugang zu einem Gerät zu verschaffen. Dabei kann es sich entweder um Gesichtserkennung oder Fingerabdrücke handeln. Unter anderem das Samsung Galaxy S und das Samsung Galaxy W haben das "Face Unlock"-Feature im Zuge eines Updates bekommen.

Kleiner Unterschied zu Googles Face Unlock

HTC hat das Patent bereits im Jahr 2008 eingereicht, also lange bevor Google im Oktober 2011 das Feature in Android 4.0 auf den Markt brachte. Zwischen HTCs Patent und dem in Ice Cream Sandwich besteht allerdings ein kleiner Unterschied. Zwar gibt es bei beiden die Möglichkeit, das Gerät mit einem Passwort zu entsperren, falls die Gesichtserkennung nicht funktioniert. Aber HTC speichert die Informationen des Gesichts erneut und reiht sie in eine Liste von "erlaubten Benutzern". Googles Face Unlock weist diese Funktion noch nicht auf. (ez, derStandard.at, 7.4.2012)