Hamburg - Die VW-Tochter Audi wird einem Magazinbericht zufolge ein eigenes Werk in Mexiko errichten. Audi habe sich gegen Pläne aus dem VW-Konzern durchgesetzt, die einen Ausbau des Volkswagen-Werks in Chattanooga (USA) vorgesehen hätten, berichtete der "Spiegel" am Freitag im Voraus. In der kommenden Sitzung des VW-Aufsichtsrats am 18. April sollten die Pläne besiegelt werden.

Die neue Fabrik werde 2015 die Produktion des Geländewagens Q5 aufnehmen. Audi-Chef Rupert Stadler wolle damit eine Offensive auf dem nordamerikanischen Markt starten, Audi liege dort bisher noch hinter BMW und Mercedes-Benz. Ein Audi-Sprecher wollte sich dazu am Freitag nicht äußern.

Betriebsrat sorgt sich um deutsche Fabriken

Der VW-Konzernbetriebsrat erklärte, aus Sicht der Arbeitnehmervertreter von VW und Audi sei die Entscheidung "noch nicht amtlich". Bevor die Sache dem Aufsichtsrat vorgelegt werden könne, brauche es Zusagen für eine langfristige Beschäftigungssicherung an den Standorten Neckarsulm und Ingolstadt, so der VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh und der Audi-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Peter Mosch.

Laut "Spiegel" soll am Audi-Hauptsitz Ingolstadt, wo der Q5 derzeit montiert wird, zum Ausgleich ab 2015 ein anderes Modell produziert und die Beschäftigung damit gesichert werden.

Mit Werken in Nordamerika verringern die Hersteller ihre Abhängigkeit von Euro-Kursschwankungen. BMW und die Daimler-Tochter Mercedes bauen dort unter anderem die auf dem US-Markt beliebten SUV-Geländewagen. (APA, 6.4.2012)