Jörg Knabl

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Ich lasse mich nicht verschönern. Ich mach das selber, wobei ich die Sache ganzheitlich betrachte. Großen Wert lege ich darauf, dass ich mein Gewicht halte und täglich das Fitness-Center besuche. Ich achte auch sehr auf meine Ernährung und sonstige Ausgeglichenheit. Ferner kleide ich mich so, wie es zu mir und meinem Stil passt. Was rein ästhetische Medizin betrifft, spritze ich mir selber Botox oder sonst irgendetwas im Gesicht. Das passiert aber selten. Ich würde sagen, zwei Mal im Jahr.

Wenn man in meinem Job tätig ist, darf man eigentlich gar nicht mit seinem Äußeren zufrieden sein. Wenn dem so wäre, würde man seine Patienten nicht verstehen. Ich muss theoretisch dazu bereit sein, sämtliche Dinge, die meine Patienten wünschen, auch bei mir selbst zuzulassen. Alles andere wäre nicht ehrlich oder authentisch. Ich kann mir mit zunehmendem Alter durchaus einen chirurgischen Eingriff vorstellen. Was Männer betrifft, bin ich aber generell eher restriktiv. Da muss man vorsichtig sein. Ein Lifting kann schnell einmal zu feminin oder zu operiert wirken. Männer wollen in erster Linie fit, jugendlich fit wirken.

Sibylle Wichlas

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Ich bin minimal-invasive Schönheitsmedizinerin, das heißt, ich selbst hab kein Messer in der Hand, sondern führe Verschönerungen ausschließlich über die Nadel durch. Das ist mein Schwerpunkt. Da gibt es nicht so viele Substanzen und die, die es gibt, wende ich auch an mir an. Sonst könnte ich sie nicht meinen Patienten empfehlen. Am bekanntesten ist sicherlich Botox, mittlerweile spielt auch Hyaluronsäure ein Rolle, so wie Milchsäure, die neues Gewebe aufbaut und strafft. Botox kommt ein bis zwei Mal pro Jahr dran, Milchsäure alle zwei bis drei Jahre und Hyaluronsäure ungefähr jedes zweite Jahr. Milchsäure ist etwas komplexer in der Anwendung, da arbeite ich in meinem Falle mit einer Kollegin aus Deutschland zusammen.

Da kann es schon sein, dass wir auf irgendwelchen Kongressen im Hinterzimmer zur Behandlung schreiten. Alle drei Präparate werden mit feinen Kanülen in die Haut eingebracht und zeigen unterschiedliche Wirkungen an unterschiedlichen Lokalitäten.Ich bin mit meinem äußeren definitiv zufrieden. Auch wenn ich ans Älterwerden denke, glaube ich aus dem Bauch heraus nicht, dass ich mich zu einem plastischen Eingriff entschließen würde. Aber meistens kommt es ja anders, wenn es so weit ist. Meine jungen Patientinnen und Patienten sagen mir immer: "Ich würde nie dieses und jenes machen." Ich antworte dann: "Warten wir mal, bis es soweit ist."

Rafic Kuzbari

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Ich habe bis jetzt keinerlei ästhetische Behandlung an mir vornehmen lassen. Der Grund ist nicht, weil ich ängstlich oder dagegen bin, sondern weil ich kein Problem mit meinem Äußeren habe. Ich würde mich als altmodischen Mann bezeichnen, der sich nicht sehr häufig im Spiegel anschaut, außer beim Rasieren vielleicht. Ich gehe auch nicht zur Kosmetik. Obwohl – gestern hat eine Kosmetikerin bei uns nach einem Mann gesucht, an dem sie eine Paste ausprobieren wollte. Ich bekam diese dann auf die Nase, aber ich glaub, sie ist noch entwicklungsbedürftig. Das war alles. Ich kann mir allerdings durchaus vorstellen, dass ich eines Tages, wenn mich meine Oberlider oder Falten auf der Stirn stören sollten, eine Oberlidoperation oder eine Botoxbehandlung durchführen lasse.

Man lernt in der ästhetischen Medizin mit der Zeit, sich in den Patienten hineinzudenken. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn Patienten Probleme haben, die auf den ersten Blick nicht wirklich vordergründig sind. Wenn ich das Problem eines Patienten nicht wirklich sehe und erkenne, also überhaupt kein Problem sehe, dann lehne ich diese Patienten ab. Das mach ich sogar ziemlich häufig.

Artur Worseg

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Das Einzige, was ich selber mache, und zwar heimlich, ist, mir jedes halbe oder dreiviertel Jahr Botox in die Zornenfalte zu spritzen, damit ich nicht so zornig ausschaue. Das ist das erste Mal, dass ich das erzähle. Das weiß bis jetzt noch niemand. Ich bin mit meinem Aussehen zufrieden, betreibe aber sehr viel Sport und halte Diät, damit ich das einigermaßen so hinkriege, wie ich es mir vorstelle. Die schlimmste Frage, die ein Patient stellen kann lautet: "Würdest du dir das selber machen lassen?', zum Beispiel Fett absaugen ... Wenn ich so etwas höre, geh ich sofort sporteln, das sag ich Ihnen. Die Vorstellung oder sogar der Wunsch, im Alter einmal plastisch etwas zu verändern, ist schon da. Aber ich glaube, ich hätte zu viel Angst vor dem Eingriff, oder zumindest vor den eigenen Kollegen.

Shirin Milani-Helletzgruber

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Ich botoxe mich regelmäßig selbst. In der Regel hält das drei bis sechs Monate. Angefangen hab ich es eigentlich wegen meinen Spannungskopfschmerzen. Es hilft aber halt auch wunderbar gegen Falten, und inzwischen mache ich das seit neun Jahren. Ansonsten bin ich Verschönerungen natürlich nicht abgeneigt, es geht halt immer um die Frage, was einen stört. Wenn mich etwas täglich beschäftigt, dann würde ich es richten lassen. Ich werde mir bestimmt einmal ein Facelifting machen lassen, und wenn mein Kinderwunsch abgeschlossen ist, werden irgendwann einmal die Brüste drankommen. Andere Dinge sind mir nicht so wichtig.

Da ist jeder anders. Bei manchen Patienten, die zu mir kommen, denk ich mir, da würd ich das oder das machen, und der will aber ganz etwas anderes. Für mich muss das Problem in jedem Fall nachvollziehbar sein. Wir lehnen auch durchaus viele Leute ab, das sind sicher 30 Prozent. Der Kunde, der hier rausgeht, ist schließlich meine Visitenkarte. Es kommen auch Frauen mit wunderschönen Brüsten, die wollen dann Riesenbrüste. So etwas mach ich eigentlich auch nicht. Andere kommen und sagen: "Ich hab hier eine Falte und hier und dort" und ich sag nur: "Wo ist sie?". Ich versuche, den Patienten zu sagen, sie sollen sich im Gesamten sehen und nicht anfangen, die Falten zu zählen.

Heidemarie Schön

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Verschönern hat bei mir sehr viel mit Oberfläche zu tun, nicht nur mit Form. Ich selbst hab eine problematische und sehr sensible Haut, die früher wirklich alles andere als schön war. Aus diesem Grund habe ich eine medizinische Kosmetiklinie entwickelt. Diese Produkte haben mir sehr geholfen. Das ist Punkt eins. Punkt zwei: Das klingt jetzt ein bisschen überheblich, aber ich lasse nichts machen, sondern mache wenn, dann nur selber. Zu meinem ersten Botox kam ich eigentlich unabsichtlich. Das war vor mehr als zehn Jahren. Die Substanz war damals in Österreich noch nicht erlaubt, und ich fuhr nach Deutschland, um den Umgang mit Botox für sehr viel Geld zu lernen. Leider blieben die Probanden zur Demonstration aus. Also hab ich mich kurzentschlossen als Testperson zur Verfügung gestellt – quasi "learning by feeling".

Das hat im Falle meiner Denkerfalten auf der Stirn sehr gut gewirkt. Die hatte ich übrigens schon mit 14. Ich bin jetzt mit meinem Äußeren sehr zufrieden und möchte das auch erhalten. Sollte ich damit einmal nicht mehr glücklich sein, ist es für mich eine Option, das wieder in Ordnung zu bringen. Ich rede zum Beispiel von einer Lidkorrektur. Das wichtigste ist – und das gilt natürlich auch für meine Patienten – , dass man nach einem Eingriff nicht so aussieht, wie man noch nie ausgesehen hat. Das ist meine oberste Prämisse. Es geht darum, erholt auszusehen, nicht verändert. Heute hat eine Patientin zu mir gesagt: "Wissen Sie, ich schau jetzt aus wie frisch verliebt." Das ist doch schön! (Michael Hausenblas, Rondo, DER STANDARD, 06.04.2012)