Washington - 61 bestätigte Exoplaneten und 2.321 weitere Kandidaten: Die Erfolgsbilanz des Planetenjägers "Kepler" kann sich sehen lassen. Daher hat die NASA nun grünes Licht gegeben für die Fortsetzung der Suche nach insbesondere erdähnlichen Planeten in der Milchstraße. Die Mission der Sonde sei bis September 2016 verlängert worden, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Donnerstag auf ihrer Internetseite mit. "Es gab einen kontinuierlichen Fluss neuer Funde", heißt es in einer aktuellen NASA-Bewertung, die als Grundlage für die Verlängerung diente.

Foto: NASA/Kepler mission/Wendy Stenzel

Es sei derzeit keine andere Mission in Planung, die eine größere Präzision bei der Planetenerkundung liefern könne, sagte der Projektverantwortliche Roger Hunter. "Kepler" habe Erkenntnisse über Exoplaneten und andere astronomische Zusammenhänge revolutioniert. "Diese verlängerte Mission gibt "Kepler" eine einzigartige Möglichkeit, unser Verständnis von dem Sternensystem und unserem Platz darin neu zu schreiben", sagte Hunter.

Foto: NASA/Jon Lomberg

"Kepler" mit einer Öffnungsweite von 95 Zentimeter beobachtet einen kleinen Ausschnitt des Nachthimmels im Sternbild Schwan mit über 150.000 Objekten. Dabei achtet das Weltraumteleskop auf minimale Helligkeitsschwankungen im Licht der jeweiligen Sterne, die das Vorhandensein etwaiger Planeten verraten. Damit ihm die Erde nicht einen Teil der Sicht nimmt, wurde "Kepler" in einen Orbit um die Sonne plaziert.

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Wie erfolgreich "Kepler" bei seiner Suche nach erdähnlichen Planeten bereits war, hat die NASA Anfang März in ihrem mittlerweile dritten Katalog in Zahlen gefasst: seit Missionsbeginn wurden 2.321 Planetenkandidaten um 1.790 Sterne ermittelt. 246 davon sind etwa so groß wie die Erde, insgesamt mehr als 900 sind weniger als doppelt so groß wie unser Heimatplanet.

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Von den 46 Kandidaten, die in der habitablen Zone, in der Wasser in flüssiger Form vorliegen dürfte, um ihre Sonnen kreisen, haben zehn annähernd Erdgröße. Für diese Zahlen liegen freilich noch keine Bestätigungen vor. Diese müssen erst durch Beobachtungen mit terrestrischen Teleskopen erfolgen. Tatsächlich entdeckt hat "Kepler" inzwischen 61 Exoplaneten. Eine genaue Aufschlüsseung von "Keplers" Erfolgsbilanz gibt es hier.

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Das zunächst auf drei Jahre angelegte Unternehmen sollte nach NASA-Angaben ursprünglich mehr als 550 Millionen Dollar (421 Mio. Euro) kosten. Die Verlängerung schlägt den Informationen zufolge insgesamt mit rund 70 Millionen Dollar (53,6 Mio. Euro) zusätzlich zu Buche. (red, derstandard.at, 5.4.2012)


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