Bild nicht mehr verfügbar.

Auch auf Kabeljau sollte man verzichten. Der stark dezimierte Bestand im Nordost-Atlantik hat sich noch nicht erholen können.

Foto: AP/Magnus Moeller

Wien - Zum bevorstehenden Karfreitag, einem traditionellen Fisch-Tag, empfehlen die Umweltorganisationen WWF und Greenpeace den Verzicht von Arten wie Rotbarsch und Scholle.

Pro Kilo Scholle gehen bis zu 15 Kilogramm Beifang als "Müll" wieder über Bord, informierte der WWF. Beim Rotbarschfang-Fang werden Jahrtausende alte Kaltwasserkorallen zerstört. Auch Red Snapper, Viktoria- und Zackenbarsch, Papageifisch, Seeteufel oder der Schwertfisch sollten der Organisation zufolge nicht auf der Speisekarte stehen.

Bedenkenlos könne man dagegen zu heimischen Karpfen, Forellen und Saiblingen greifen, "insbesondere wenn sie aus österreichischer Bio-Zucht kommen", betont Greenpeace.

Überfischung und Ausbeutung

Heute gelten mehr als 80 Prozent der Bestände in den Weltmeeren als überfischt oder bis an die Grenzen ausgebeutet.

Der stark dezimierte Kabeljau-Bestand im Nordost-Atlantik hat sich durch zu hohe Fangquoten noch nicht erholen können. Bei Shrimps sollte man auf das Bio-Gütesiegel achten, nur dann ist die Zucht nachhaltig und ökologisch. Je regionaler die Herkunft, desto kleiner ist der CO2-Rucksack, da die Transportwege kürzer sind, berichtete Axel Hein vom WWF.

Alaska-Seelachs ist besonders bedroht

Besonders bedroht ist, laut Greenpeace, mit dem Alaska-Seelachs ein weiterer beliebter Speisefisch, der in vielen Fischstäbchen und Schlemmerfilets steckt. "Wer bedrohten Arten eine Auszeit gönnen möchte, kann dies mit bewusstem Einkauf tun", sagte Greenpeace-Meeresexpertin Antje Helms.

Weitgehend empfehlenswert sind etwa Makrelen, das Angebot nachhaltig gefangener Thunfischprodukte wächst stetig. Die unzureichende Kennzeichnung lasse Konsumenten aber meist im Trüben fischen.

Der WWF verwies auf das blaue Öko-Gütesiegel des "Marine Stewardship Council" (MSC) als Orientierungshilfe. Beide Organisationen haben Einkaufsratgeber zusammengestellt. (APA/red, derStandard.at, 4.4.2012)