Das Kinderbuch "Siebensemmelhunger" von Sigrid Eyb-Green erhielt den DIXI-Kinderliteraturpreis 2011
Papa Joe erwacht in Dichterlaune. Willi Vogelsang erwacht mit Dreisemmelhunger und läuft zum Bäcker. "In der Bäckerei wünschten die Semmeln 'Guten Morgen' in der Semmelsprache. Die Semmelsprache klingt knuspergelb und duftet herrlich. Willi verstand sie genau und kaufte sieben: drei Semmeln für Papa Joe, drei Semmeln für sich und eine für die Not. Gezahlt, gegrüßt, und heimwärts ging es, denn es war schon fast dreiviertel Frühstück."
Doch auf dem Weg nach Hause trifft Willi die Essiggurkenzähler Pippin und Pospischil, die ihre Essiggurken verloren haben. Mit seinem Roller hilft er ihnen bei der Suche. "'Zuletzt habe ich sie in der Südnordwestsee gesehen!', behauptete die weitgereiste Josefyne. 'Möglicherweise sind sie von einer hungrigen Wurstsemmel verspeist worden', sagte der Morgenzwerg Mück und spielte ein paar leise Hungertöne auf seinem Waldhorn."
Schließlich landet Willi bei der verdrießlichen Helene mit den immer nassen Füßen. Willi hilft ihr bei der Suche nach ihrer Lieblingsfarbe und ihrer Lieblingsspeise: "'Essiggurken'" schlug Willi vor, denn Essiggurken sind sauer und sauer macht lustig und lustig ist gut gegen verdrießlich." "'Meine Essiggurken sind gar nicht lustig!'", öffnet Helene ihre Kühlschranktür und siehe da, "da waren die Essiggurken! Zitterten und schimmelten und wehklagten zum Gotterbarmen. Wollten nicht gekocht werden, wollten nicht gezählt werden, wollten nicht erforscht werden. Sie wollten einfach frei und glücklich sein und ein saures Leben haben."
Ganz so rosig für die Essiggurken lässt die Wiener Künstlerin und Restauratorin Sigrid Eyb-Green, die für Text und Illustrationen verantwortlich zeichnet, ihr neues Kinderbuch dann aber doch nicht enden. Essiggurken sind schließlich zum Essen da ... (red, derStandard.at, 15.4.2012)
Siebensemmelhunger
Sigrid Eyb-Green
Picus Verlag
32 Seiten
14,90 Euro
Ab 4 Jahren