Foto: Andreas Proschofsky

Der Weg zu GIMP 2.8 erweist sich sowohl für NutzerInnen als auch EntwicklerInnen als ein wesentlich längerer als ursprünglich angenommen: Nach mehr als drei Jahren Entwicklungszeit zeichnet sich aber nun tatsächlich Licht am Ende des sprichwörtlichen Tunnels ab: In Form des Release Candidate 1 gibt es nun eine aktuelle Testversion der neuen Version der freien Bildbearbeitung, die bereits ein recht vollständiges Bild der neuen Release zeichnet.

Details

Gegenüber der letzten Testversion, die erste Mitte März freigegeben wurde, liegen die Neuerungen wenig überraschend im Detail, so hat man kleinere Fehler bereinigt und die Abhängigkeiten aktualisiert, so dass nun etwa die Version 0.2.0 der Grafikbibliothek GEGL benötigt wird, die auf Wunsch übrigens auch OpenCL unterstützt. In den Monaten - und Jahren davor - hat sich natürlich wesentlich mehr Neues angesammelt.

Highlight von GIMP 2.8 ist wohl der - optional verfügbare - Ein-Fenster-Modus, in dem alle UI-Elemente zusammengefasst werden, wie es bei den meisten Bildbearbeitungen aus dem kommerziellen Umfeld schon lange gebräuchlich ist. Sind mehrere Bilder gleichzeitig geöffnet, zeigt der GIMP jetzt Tabs samt einer kleinen Miniaturgrafik an, um den zielgerechten Wechsel zu vereinfachen.

Umbau

Unter der Haube hat man die Zeichenoperationen auf die 2D-Grafikbibliothek Cairo portiert, die Umstellung auf die Version 3 des grafischen Toolkits GTK+ ist hingegen erst für eine spätere Version der Bildbearbeitung geplant. Es gibt nun eine klare Trennung von Speicher- und Exportfunktion, erstere legt die Dateien dabei nun ausschließlich im GIMP-eigenen XFC-Format ab.

Download

GIMP 2.8 RC1 kann ab sofort kostenlos in Form des Source Codes von der Seite des Projekts heruntergeladen werden. Einen fixen Termin für die fertige Ausgabe der neuen Version gibt es nicht, anhand der aktuellen Veröffentlichungen ist aber wohl davon auszugehen, dass diese bereits in den kommenden Wochen erfolgt. (apo, derStandard.at, 04.04.12)