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Die Fütterung der Kühe beeinflusst die Inhaltsstoffe der Butter.

Frankfurt - Bio-Butter weist einen deutlich höheren Anteil an gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren aus als konventionelle Produkte. Das zeigt ein aktueller Test verschiedener Buttermarken, den das deutsche Verbrauchermagazin ÖKO-TEST veröffentlicht hat. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass in manchen Marken zu viele Keime stecken, was auf mangelnde Hygiene im Betrieb hinweist.

Mehr Omega-3-Fettsäuren durch Grünfutter

Verbraucher sollten sich nicht von den Verpackungen, auf denen weite Graslandschaften mit friedlich weidenden Kühen abgebildet sind, täuschen lassen. Rund 70 Prozent der Kühe stehen das ganze Jahr über im Stall und bekommen statt Gras viel Kraftfutter. Die Fütterung beeinflusst aber die Inhaltsstoffe der Milch und damit auch der Butter. So führt Grünfutter zu einem höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren, während schon geringe Mais- und Kraftfutteranteile die Gehalte sinken lassen.

Omega-3-Fettsäuren gelten als sehr gesund. Besonders die langkettigen Varianten sollen vor chronischen Gefäßerkrankungen schützen. Leider enthält Butter nur einen sehr geringen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, der überwiegende Teil einer Butter besteht aus ungesättigten Fettsäuren.

Die Analyse der Inhaltsstoffe zeigt: Nur in Bio-Butter waren grünfuttertypische Fettsäuren in dem Gehalt zu finden, der darauf schließen lässt, dass die Kühe überwiegend auf der Weide waren oder im Stall mit Heu gefüttert wurden. Da die Butter für den Test im Januar/Februar eingekauft wurde, fanden sich in keiner Butter wirklich hohe Werte an Omega-3-Fettsäuren. Grund ist die Winterfütterung. Die Bio-Marken erreichen mit 0,9 bis 1,1 g pro 100 g Fett trotzdem relativ hohe Werte. Von den konventionell erzeugten Sorten schafft das hingegen keine.

Ein weiterer Pluspunkt der Öko-Butter ist, dass hier die Milchlieferanten zu gentechnikfreiem Futter vertraglich verpflichtet sind. Bei den konventionellen Herstellern ist das nicht immer der Fall.

Keimbelastung durch schlechte Hygiene

Ein Kritikpunkt ist die erhöhte Keimbelastung, die das Labor bei zwei Marken analysierte. Diese Keime sind zwar in der Regel harmlos, deuten aber auf eine schlechte Hygiene während der Produktion hin. Einige Buttermarken zeigten auch Schwächen im Geschmack und in der Textur. Sensoriker bemängeln etwa, dass manche Produkte käsig oder alt schmeckten und die Struktur porig war. (red, derStandard.at, 4.4.2012)