Gesamtgehzeit dreieinhalb Stunden, Höhendifferenz knapp 600 Meter. Julius-Seitner-Hütte bis 31. Oktober an Wochenenden und Feiertagen offen, vom 1. August bis 16. September von Mittwoch bis Sonntag bewirtschaftet, nicht aber am 14. und 15. Juli. ÖK25V Blatt 4205-West (Türnitz), Maßstab 1:25.000; Freytag & Berndt Atlas Wiener Hausberge, Maßstab 1:50.000.

Foto: http://www.steinschaler.at/index.php
Foto: http://www.steinschaler.at/index.php
Grafik: DER STANDARD

Die Nordseite des zwischen dem Pielach- und dem Traisental gelegenen Eisenstein fand früher bei den Wanderern nur wenig Anklang, denn man musste erst einen längeren Tal-Hatscher in Kauf nehmen, ehe man den Fuß des Berges erreichte. Jetzt aber kann man auf Asphalt bis in eine Höhe von rund 700 Metern fahren, womit sich die Tour stark verkürzt, weil der lange Anmarsch wegfällt.

Der Eisenstein findet schon in der älteren alpinen Literatur große Beachtung, wobei allerdings fast nur Anstiege aus dem südlich gelegenen Türnitz angeführt sind. Als "einer der reizendsten Aussichtsgipfel Niederösterreichs" scheint er in einer Beschreibung aus dem Jahre 1880 auf. Tatsächlich erweist sich der Rundblick vom höchsten Punkt - neben dem die gemütliche Julius-Seitner-Hütte liegt - als überaus lohnend. Zum Panorama gehören beispielsweise Schneeberg, Rax, Obersberg, Gippel, Göller, Schneealpe, Veitsch, Hochschwab, Reisalpe, Hohenstein, Türnitzer Höger, Ötscher und Gemeindealpe. An klaren Tagen zeigen sich auch Großer Priel, Traunstein und einige Höhen des Böhmerwaldes. Manche Autoren wollen vom Eisenstein sogar den Dachstein gesehen haben, was aber selbst profunde Kenner des Berges nicht unbedingt bestätigen.

Botaniker schätzen am Eisenstein die Vielfalt an Orchideen, am Loicheck fällt ein sehenswerter Bestand an Frühlingsenzian auf.

Der Anstieg aus dem Norden ist anfangs steil und etwas rutschig, nach dem Loicheck halten sich die Anstrengungen in Grenzen. Für den Abstieg empfiehlt sich die Route über Korngrub, die ab dem Loicheck nicht markiert, aber kaum zu verfehlen ist, da sie auf einem Güterweg verläuft.

Die Route: Vom Pielachtal oberhalb von Kirchberg fährt man über Dobersnigg und Loich in den Graben, bis der aspahltierte Güterweg eine scharfe Rechtskehre macht. Dort gibt es Parkmöglichkeiten. Die rote Markierung führt direkt und steil in einen Graben, durch den man das freie Gelände beim Loicheck erreicht. Gehzeit eine halbe Stunde. Auf dem nach Osten führenden Kamm geht es zügig aufwärts, der Gipfel des Kaltenecks wird rechts umgangen, man erreicht freies Gelände und die Julius-Seitner-Hütte. Gehzeit ab Loicheck etwa 1¼ Stunden.

Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, beim Loicheck aber hält man sich geradeaus auf einen nicht markierten Güterweg, der zuerst gerade, dann in einem weiten Bogen zum Gehöft Korngrub führt, von den man sehr bald auf Asphalt den Ausgangspunkt erreicht. Gehzeit ab Hütte eindreiviertel Stunden. (Bernd Orfer, Album, DER STANDARD, 7.4.2012)