Die Hamas muss ausradiert werden, sagt die Regierung Sharon, die Hamas erklärt, jeder Israeli, auch Zivilisten, auch Frauen Kinder und Alte, seien ein legitimes Ziel. Die gezielten Tötungen von palästinensischen Führern, seien sie nun von der Hamas oder dem islamischen Djihad oder den Arafat-nahen Al-Aksa-Brigaden, würden fortgesetzt, so die Regierung Sharon.

Damit setzt sich Israel aber ins Unrecht. Dass die palästinensischen Selbstmordattentäter, die sich bewusst in Discotheken, vor Schulen und Kindergärten hinstellen, keine Befreiungskämpfer, sondern Mörder sind, steht fest. Aber inzwischen sterben fast jedes Mal, wenn die israelische Armee "gezielt tötet", auch Zivilisten, Frauen und Kinder. Jüngst zog ein verzweifelter Palästinenser aus einem rauchenden Autowrack, das von einer Rakete aus einem israelischen Hubschrauber zertrümmert worden war, anklagend einen blutigen Kinderschuh.

Man kann nicht mehr darüber hinwegsehen: Das ist nicht mehr Selbstverteidigung, das ist Mord. Das ist bewusstes Inkaufnehmen von unschuldigen Opfern. Das ist nicht mehr mit den Verbrechen der Selbstmordattentäter zu rechtfertigen, das ist selbst ein Verbrechen. (DER STANDARD, Printausgabe, 17.6.2003)