Wien - Am 5. April begeht das Frauennetzwerk "Business and Professional Women Austria" (BPW) wieder den Equal Pay Day. Der Einkommensunterschied besteht und liegt bei 25,5 Prozent, betont BPW in einer Aussendung am Dienstag mit Hinblick auf Daten der Statistik Austria. Damit müssen Frauen in Österreich 66 Tage länger arbeiten, um auf das gleiche Jahresgehalt wie ihre männlichen Kollegen 2011 zu kommen.

Die Businessfrauen verweisen auf bereits Erreichtes wie die Einkommensberichte für Unternehmen, die Ausweitung der Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder auch die Diskussion über Frauenquoten in Führungsetagen. Jetzt sei es wichtig, in der Forderung nach Lohntransparenz nicht locker zu lassen, erklärte Heidrun Matthäus, Präsidentin von BPW Austria.

Lohnschere "keine Einbildung"

Für Gehaltstransparenz plädiert auch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek: "Mir geht es um mehr Transparenz. Denn in Österreich heißt es leider immer noch oft: 'Über Geld spricht man nicht.' Das will ich ändern." Die Einkommensberichte sollen Licht ins Dunkel bringen: "Wenn es Lohnunterschiede im Unternehmen gibt, wird keine Geschäftsführung mehr die Augen davor verschließen können." Dass es sich bei der Lohnschere um keine Einbildung handle, würden die Zahlen zeigen, meinte die Ministerin auch auf ihrer Facebook-Seite zu einem Artikel des Nachrichtenmagazins "Profil", in dem vom "Mythos Lohnlücke" die Rede ist.

Verbesserung

In Österreich werden seit Jahren zwei Tage der Lohngerechtigkeit begangen. Neben dem Frühjahrstermin gibt es auch einen Tag im Herbst - in diesem Fall wird vom Jahresende "zurückgerechnet". Der von der Plattform BPW ausgerufene Equal Pay Day 2011 fand übrigens erst am 13. April statt.

Bei BPW handelt es sich um ein internationales Netzwerk für berufstätige Frauen mit Mitgliedern in über 90 Nationen. (APA, 3.4.2012)