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So hat es der liebe Gott gewollt.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hat am Montagabend im Rahmen der traditionellen Chrisammesse den im Stephansdom anwesenden Priestern der Erzdiözese versichert, dass die kirchliche "Norm" weiterhin die Ehe von Mann und Frau sei. Für "Verunsicherung" bei den Seelsorgern äußerte er zugleich Verständnis, er forderte von den Priestern aber auch "Geduld" ein.

"Masterplan" von ganz oben

Schönborn brachte diese für die Kirche heiklen Themen nur wenige Tage nach der Bestätigung der Wahl eines homosexuellen Gemeinderats in Niederösterreich aufs Tapet. Der Kardinal wies laut dem von der Erzdiözese übermittelten Redetext jene KritikerInnen in ihre Schranken, die dem Kirchenrecht Engstirnigkeit vorwerfen: Nicht die Kirche oder ihre Satzung habe die Regeln gemacht, vielmehr gingen sie unmittelbar auf Worte Jesu zurück und drückten eine "biblische Sicht" aus. Die Devise "Wachset und mehret euch", und zwar im Ehestand, sei Teil des "Masterplans" Gottes.

Ein guter Hirte

SkeptikerInnen, die darin heute bloß ein "fernes abstraktes Ideal" zu sehen vermeinen, richtete Schönborn aus: Es gebe sehr wohl "anschauliche Vorbilder dafür, dass ein Leben nach dem 'Masterplan' möglich sei". Und außerdem: "Es macht einen Unterschied, ob man im Versuch, nach Gottes Ordnung zu leben, scheitert - oder ob man daran scheitert, ohne es je versucht zu haben. Ein guter Hirte müsse daher auch "viel Geduld" aufbringen, so Schönborn. (APA, 3.4.2012)