Das Projekt am Donaukanal nahe der Friedensbrücke (Bild) hätte 2011 realisiert werden sollen - passiert ist aber noch nichts.

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Wien - Auch wenn sich der Frühling zwischenzeitlich wieder verabschiedet hat, kommt langsam Leben in die Uferpromenade des Wiener Donaukanals. Die ansässige Gastroszene startet nach und nach in die Freiluftsaison. Merkbare Neuerungen stehen im Lokalsektor aber nicht an. Die Stadt Wien hat im Vorjahr angekündigt, stattdessen die Attraktivierung der nicht kommerziell genutzten Flächen voranzutreiben. Wann die ersten Projekte realisiert werden, ist aber noch offen und hängt nicht zuletzt vom Geld ab.

"Wir werden das aktiv weiterverfolgen, aber es ist natürlich auch eine budgetäre Frage", sagte Andreas Gerlinger von der städtischen Donaukanal-Koordination. Die Stadt will einige Grünareale an der Naherholungsmeile unter anderem mit Hängematten, Sitzstufen und Klettereinrichtungen für Kinder und Erwachsene - sogenannte Stangenwälder - zu einladenden Verweilzonen ohne Konsumzwang aufwerten.

Friedens- und Franzensbrücke

Zwei Standorte wurden bereits im Vorjahr fixiert: die Bereiche bei der Friedens- und der Franzensbrücke. Dafür wurden 2011 unter Beteiligung der Bürger Konzepte ausgearbeitet. Pro Zone sei ein "niedriger fünfstelliger Betrag" veranschlagt, so Gerlinger. Bei einer Umsetzung soll auch von den betroffenen Bezirken Geld fließen. Man sei darüber hinaus mit privaten Investoren im Gespräch. Im Vorjahr hatte es geheißen, dass das Vorhaben bei der Friedensbrücke noch 2011 fertig werden könnte.

Weiter warten heißt es zudem auf die schon seit längerem geplanten Wassertaxis, mit denen Donaukanalbesucher per Miniboot zwischen einzelnen Standorten hin- und herpendeln könnten. Bisher gibt es diesen lokalen Schiffverkehr nur im Rahmen spezieller Veranstaltungen wie dem "Donaukanaltreiben". Ziel ist allerdings ein regelmäßiger Betrieb - beispielsweise an Sommerwochenenden mit Schönwetter. Laut Gerlinger haben bereits einige Unternehmer - also Lokalbetreiber - Interesse angemeldet. Allerdings müssten sich diese finanziell am Projekt beteiligen.

Strandbar Hermann eröffnet

Unabhängig davon bemühen sich die Uferlokale nach und nach wieder um Sommer-Feeling. Die Strandbar Herrmann hat bereits am vergangenen Wochenende ihre Saison gestartet. Neben den obligatorischen Liegestühlen hat Betreiber Rudi Konar erstmals zehn Hängematten in den Sand gestellt. Die Gästeschar verköstigt man mit "American Snacks", also allerlei Burgern, Salaten und Dips. Ab Mitte April soll es auch Mittagsmenüs geben.

Ebenfalls bereits geöffnet haben die Adria Wien und das Badeschiff nahe der Urania, dessen Pool in Bälde befüllt werden soll. Im Mai wird der Uferbereich beim Szeneboot erneut mit einem Fischmarkt bespielt. Und demnächst wird auch der Tel Aviv Beach wieder zum Chill-out unter freiem Himmel einladen. (APA, 2.4.2012)