Rangun - Burma hat im Zuge der Öffnung des Landes den Wechselkurs seiner Landeswährung weitgehend freigegeben. Der Kurs des burmesischen Kyat soll in Zukunft von Angebot und Nachfrage bestimmt sein, wie die Zentralbank von Burma am Montag erklärte. Trotzdem soll der Wechselkurs einer gewissen Kontrolle unterworfen sein. Bisher galt eine Reihe unterschiedlicher Wechselkurse - ein amtlicher, ein halbamtlicher und ein nichtamtlicher Kurs.

Am Montag war ein Dollar 818 Kyat wert (0,749 Euro). Damit lag er nah am bisherigen Schwarzmarkt-Kurs, wo ein Dollar rund 800 Kyat entsprach. Der offizielle, aber weitgehend ignorierte Wechselkurs, hatte bisher hingegen sechs Kyat zu einem Dollar betragen. Für die Burmesen war es bisher zudem - außer mit einer Sondergenehmigung - verboten, Dollar als Bargeld mitzuführen.

Die bisherige Währungspolitik hatte als eines der großen Hindernisse für eine engere Einbindung der burmesischen Wirtschaft in die Weltwirtschaft gegolten. Das Land, das wegen Menschenrechtsverletzungen in der Zeit der inzwischen aufgelösten Militärjunta vom Westen mit zahlreichen Sanktionen belegt wurde, hofft auf ein Ende der Strafmaßnahmen im Zuge der vorsichtigen politischen Öffnung des Landes - und damit auch auf Investoren aus dem Westen.

In Burma hatte am Sonntag die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi und ihre Partei, die Nationale Liga für Demokratie (NLD), nach eigenen Angaben einen großen Erfolg bei Nachwahlen zum Parlament erzielt. Die NLD hatte die Parlamentswahl 1990 gewonnen, doch verhinderte das Militär damals die Regierungsübernahme der Partei. (APA, 2.4.2012)