Die Krise der ÖVP wird langsam existenzbedrohenend. Tag für Tag tauchen neue Korruptionsfälle auf, und das Krisenmanagement der von Spindelegger, Kopf, Amon oder Leuten wie Frau Hakl ist gelinde gesagt verbesserungswürdig. Es ist nicht mehr undenkbar, dass die Volkspartei von den 20-Prozent-Plus-ein-paar-Zerquetschte, bei denen sie gerade noch in den Umfragen liegt, noch weiter abstürzt. Wo ist aber die Unterkante? Bei 17 Prozent? Oder bei elf? Oder bei neun? Und würde das nicht für eine machtgewohnte, staatstragende Partei das finale Aus bedeuten?

Jedenfalls sollte man sich mit dem Gedanken schon mal anfreunden und überlegen, was das für das politische System bedeuten würde. Und mag die ÖVP einen solchen Absturz auch verdient haben, so ist das doch nichts, was man wünschen mag. Ein Land wie Österreich bräuchte eine moderate bürgerliche, christdemokratische Partei. Und ein Untergang der Volkspartei im Krisenstrudel würde zunächst einmal chronische Instabilität bedeuten.