Wien – Der österreichische Komponist und Dirigent Herbert Mogg ist tot. Der Künstler ist am Sonntag 84-jährig in seiner Wahlheimat Athen verstorben, wie Martin Turba, künstlerischer Leiter des "Musik Theater Schönbrunn", mitteilte. Mogg galt als Operetten-Spezialist und prägte als solcher auch über Jahre das Wiener Raimundtheater, dem er sowohl als musikalischer Leiter wie auch als Direktor von 1977 bis 1985 vorstand.

Ende der 1980er Jahre wechselte der am 12. Mai 1927 in Wien Geborene ans Staatstheater am Gärtnerplatz in München, wo er bis 1999 arbeitete und etwa 2000 seine Operette "Das Mädchen vom Rialto" zur Uraufführung gelangte. Der von Turba initiierten Sommerreihe "Musik Theater Schönbrunn" war Mogg ebenfalls verbunden, zeichnete er doch etwa 2005 für die musikalische Leitung von Johann Strauß' "Wiener Blut" verantwortlich. "Mit Herbert Mogg verliert die Musikwelt einen der letzten Maestri, der die Operette ins Zentrum seines Wirkens gestellt hatte", so Turba über den Verstorbenen.

An zahlreichen Häusern tätig

Sein erstes Engagement führte Mogg, der an der damaligen Staatsakademie in Wien Dirigieren, Klavier und Komposition studierte, an die Wiener Scala. Nach 1960 profilierte er sich an den verschiedensten Bühnen in Deutschland und Österreich als Dirigent der Wiener Operette. Entscheidend wurde für ihn seine Begegnung mit dem Komponisten Hanns Eisler und dem Regisseur Walter Felsenstein.

Gastdirigate führten Mogg zum RSO Wien, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Orchester der RAI in Mailand und regelmäßig zu den Rundfunkorchestern von Köln, München und Hannover sowie an zahlreiche internationale Opernhäuser bis hin zur Pariser Oper, wo er die Neuproduktion einer "Lustigen Witwe" leitete. Als Komponist schrieb er u.a. Liedzyklen, Schauspiel- und Filmmusiken. Herbert Mogg lebte mit seiner griechischen Frau, der Sopranistin Nana Goutos, in Athen. (APA, derStandard.at, 1.4.2012)