Das
US-Militär
will den Übergang
auf das Internetprotokoll der nächsten Generation, IPv6, bis 2008
vollziehen. Ab sofort soll bei allen Kaufentscheidungen zu Waffen- oder
Kommunikationssystemen die Technologie berücksichtigt werden, erklärte
der zuständige Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium, John
Stenbit. Alle neuangeschafften Systemen müssen mit dem Standard
kompatibel sein. Den Anfang bei der Umstellung werden einige bedeutende
Teile des Netzwerkes des Pentagons machen. Diese Testphase soll bis 2005
abgeschlossen sein.
Qualität und Sicherheit der
Datenübertragung
Das neue Protokoll erlaubt nicht nur längere Internet-Adressen sondern
soll auch bei End-to-End-Verbindungen die Qualität und Sicherheit der
Datenübertragung erhöhen. IPv6 soll nach den Worten Stenbits vor allem
die neue Strategie "Network Centric Warfare" der US-Streitkräfte, bei der
alle Truppenteile auf die benötigte Information zugreifen können, besser
unterstützen. "Wir müssen unseren Entwicklern, deren Systeme zwischen
2008 und 2010 in Dienst gehen sollen, die Sicherheit geben, dass IPv6
auch wirklich der Standard des Verteidigungsministeriums wird", erklärte
Stenbit. So soll das "Future Combat System" (FCS) der US-Armee, bei dem
Fahrzeuge sowie bemannte und bemannte Flugzeuge zu einem Netzverbunden
werden sowie ein neues Laser-Kommunikationssystem kurz nach 2008
eingeführt werden sollen.
"Im Endeffekt wird der kommerzielle Sektor den
Umstieg auslösen"
Stenbit geht davon aus, dass die Entscheidung des Pentagons die
kommerzielle Einführung von IPv6 zwar beschleunigt, der entscheidende
Anstoß wird allerdings aus dem zivilen Sektor kommen. "Wir sind ein
großer Käufer von Technologie und unsere Entscheidung geht mit dem Trend
in der Industrie, aber im Endeffekt wird der kommerzielle Sektor den
Umstieg auslösen", so Stenbit. (pte)